Ein Glas Wein für jedes Level

Mami braucht `nen Drink - Tagebuch einer erschöpften Mutter

So Mädels, Abwasch erledigt, Küche aufgeräumt, Wäsche fertig, Kinder im Bett, Mann schwer beschäftigt – und selbst fertig mit der Welt? Oder plant Ihr im Zustand der Ohnmacht bereits die Vorbereitungen der mütterlichen Aufgaben für die nächsten Tage?

von Marlen Plönzke

 

Hattet Ihr auch heute wieder einen perfekten Plan, der im Chaos versandet ist. Wieder eine Schlacht verloren, aber den Krieg des Perfektionismus noch nicht aufgegeben?

 

Das Lachen mit Grauburgunder

Habt Ihr heute schon gelacht, so aus vollem Herzen? Nicht, dann los! Die heutige Empfehlung der Hauptdarstellerin Ellen ist ein Glas (oder Flasche) Pinot Grigio und ein wenig Schadenfreude vom Chaos anderer Mütter. Schließt die Türen, gebt den Männern die Babyphone und den größeren Kindern die Tablets und lacht Freuden-, Verständnis- und Mitleidstränen. Ihr seid nicht allein, die Welt ist voller Mütter am Rande des Wahnsinns, aber mit einer guten Flasche Wein und guten Freunden zum Heulen, Trinken und Lästern geht’s etwas leichter.

 

Der Roman in Tagebuchform

Ellen ist 39 Jahre alt, hat 2 Kinder, Hund, Haus, Teilzeitjob und einen Mann der neuerdings Pantoffeln trägt, auf dem Sofa einschläft und seine freie Zeit im Hobbyschuppen verbringt.

Sie ist nicht die perfekte Mutter und versucht keinem Mitglied des Hexenzirkel („…eine Clique von Müttern, die zum Erbrechen perfekt sind,…“) über den Weg zu laufen. Sie trinkt sehr gern Pinot Grigio, um den täglichen Wahnsinn erträglicher zu machen. Der Roman ist in Tagebuchform geschrieben und beginnt mit dem perfekt geplanten 1. Schultag: „6:00 Uhr: Ich stehe auf, dusche und schlüpfe in das elegante Outfit, das ich bereits am Vorabend aus meiner aus 33 perfekt aufeinander abgestimmten Kleidungsstücken bestehenden minimalistischen Capsule Wardrobe ausgewählt habe.“

Der dann wieder in der Wirklichkeit etwas anders ausfällt:

 „6:00 Uhr: Drücke auf den Snooze-Knopf.

   6:10 Uhr: Drücke noch einmal auf den Snooze-Knopf.

   7:10 Uhr: Hasste panisch aus dem Bett und unter die Dusche, um anschließend in die erstbesten Klamotten zu springen, die mir in die Fingerkommen. Bekomme eine Panik-Attacke, weil mein Arsch über Nacht offenbar so breit geworden ist, dass ich die Unterhose nicht über die Knie kriege.“

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Allein die Gegenüberstellung von Wunsch und Wirklichkeit des ersten Tages arten in einem großen Lachkrampf aus. Man bekommt das Gefühl, man selbst wird vom Fenster aus beobachtet, wie das morgendliche Spektakel im eignen Haus abläuft.

 

Spitze Zunge und Sarkasmus

Gill Sims schreibt mit Sarkasmus gespitzter Zunge und viel Humor. Alle Charaktere bilden das gesellschaftliche Umfeld fast jeder Mutter gut ab. Viele der beschriebenen Sachen sind aus dem Leben gegriffen, es ist leicht und locker zu lesen und voller Flüche und nicht ladyliken Aussprüchen.

Ihre besten Freunde sind die geschiedene Hannah und der schwule Sam, mit denen sie öfter das Pub besucht, um einfach mal abzuschalten. Hierbei kommt Ihr auch die Idee, eine App zu programmieren, in der es darum geht, die Herausforderungen des Elternlebens zu meistern. Am Anfang gibt es für jedes gemeisterte Level ein Glas Wein, in den höheren Rängen gibt es dann ein Glas Gin.

Das absolute Highlight ist natürlich Weihnachten und die liebe Verwandtschaft. Hier ist alles dabei, die ewig nörgelnde Mutter, die immer bessere Schwester und das absolute Bonbon puren Lachens ist die esoterische BioSchwägerin nebst Gatten und den 6 „lieben“ Kleinen.

Ein purer Lesegenuss, der leider viel zu schnell vorbei ist, dessen schnelles Leseschicksal auch die 2 Fortsetzungen teilen. Aber nach dieser Lektüre und dem Gläschen Wein kann man sich entspannt zurücklehnen, den eigenen Tag Revue passieren lassen und sich still und leise sagen: „es hätte schlimmer kommen können. Heute haben alle überlebt!“

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