Die besten Bücher zu einem Glas Wein

Die 80er Jahre sind zurück

Denver Clan, Dallas und die Sonne Kaliforniens. Reichtum, Öl, schnelle Autos, teure Pferde, die schönsten Frauen und die tiefsten und abgründigsten Familiengeheimnisse.

von Marlen Plönzke

 

Dazu noch ein paar Intrigen, uneheliche Kinder, amouröse Abenteuer, gewürzt mit ein oder zwei guten Morden und fertig ist eine glamouröse Familiensaga, der man sich einfach nicht entziehen kann, damals wie heute.

Im neuen Buch von J.R.Ward „Bourbon Kings“ geht es um all das. Und der unsagbare Reichtum kommt vom Bourbon. Ja, liebe Leser, nicht vom Öl und nicht vom hier so geliebten edlen Rebsaft. 
Doch man muss das Buch nicht ignorieren. Es scheint sich hier doch um eine moderne Verbindung mit vielen Gemeinsamkeiten zu handeln. Einen neuen Bund geht zum Bsp. ein Merlot mit Bourbon im Cocktail „San Francisco Sangaree“ ein. Warum dann nicht ein Buch über Bourbon vor einem Weinregal lesen?

Der Bourbon aus dem Fass

Weinkenner beschreiben Ihre Weine mehr als sehr genau (Farbe, Geruch, Aromen…). Auch der Bourbon wird nach solchen Kriterien beurteilt und auch hier legt man immensen Wert auf die jahrelange Fasslagerung. Nur so kann das Holz, das was vorher im Fass war und der Bourbon eine Einheit werden.

Doch zurück zum Buch, das jetzt mit gutem Gewissen verschlungen werden kann. Am besten an Regentagen, denn es ist einfach zu mitreißend, um es wegzulegen.
Im Bourbenland Kentucky geben die Bradfords seit Generationen den Ton an. Ihr sagenhafter Reichtum wird auf ihrem Gut „Easterly“ beeindruckend zur Schau gestellt.

Reichtum ohne Liebe

Hier leben das Familienoberhaupt Big Mr Baldwin und seine zurückgezogene Frau, Little V.E., aus deren Familie der Reichtum stammt. Sie haben 4 Kinder: Edward, Maxwell, Tulane und Gin. Die Kinder hatten keine liebevolle Kindheit, aber immer viel Geld. Jeder von Ihnen hat größere seelische Schäden davongetragen, Edward wurde durch Machenschaften seines Vaters sogar zum Krüppel. Jeder von Ihnen geht anders damit um. Edward züchtet Pferde und hat sich von seinem Vater und Easterly zurückgezogen, hat aber noch eine Rechnung offen. Maxwell ist komplett von der Bildfläche verschwunden.

Gin - nein nicht schon wieder ein anderes Getränk, es ist ein Vorname - hat eine Liebesaffäre nach der Anderen und wird nun von Ihrem Vater zur Hochzeit mit einem Ekel von Mann gezwungen. Sie versucht dem zu entgehen, bekommt aber den Geldhahn zugedreht und muss feststellen, dass Sie ohne Papas Millionen nichts kann. Tulane (im Buch Lane genannt) flüchtet nach New York ins Pokerspiel, nachdem er seine große Liebe Lizzy verlassen muss. Eine frühere Geliebte meldet eine Schwangerschaft an und er muss diese, Chantal, heiraten.
Als die gute Seele des Hauses – die Nanny – kurz vor dem wichtigsten Derby der Gegend ins Krankenhaus eingeliefert wird, kommt Lane zurück. Zurück zu Chantal, seinem bösen Vater, seiner kranken Mutter, seiner lieben Nanny und zu Lizzy. Die Frau, die er nicht mehr vergaß und in den vergangenen Jahren nicht betrog.

Das Kartenhaus bricht zusammen

Doch im Hintergrund geschehen viele Dinge, die er sich noch nicht erklären kann. Lieferer rufen wegen nicht bezahlter Rechnungen an, die Buchhalterin wird tot aufgefunden und seiner Schwester Gin werden vom Vater alle Konten gesperrt. Der Master Destiller Mack sollte die Produktion für ein paar Monate aussetzen und als Lane mit seinem Bruder Edward nach weiteren Hinweisen sucht, erfuhr er von einem Deal des alten Herren mit der Konkurrenz. Für Lane geht alles unfassbar schnell und er verliebt sich wieder in Lizzy, die trotz des Leidens nach dem letzten Ende ihm wieder verfällt. Sie steht an seiner Seite, als das Kartenhaus langsam zum Sturz ansetzt.


Die ersten beiden Bände sind in den USA bisher überaus erfolgreich, der letzte erscheint erst im August. Auch der ungeduldige Leser hier muss entweder die englische Fassung von Teil 2 lesen, oder bis Ende Juni warten. Angeblich sollen die Filmrechte bereits verkauft worden sein. In der Rolle des Vaters William Baldwin kann man sich hier sehr schön Clint Eastwood vorstellen, J.R. alias Larry Hagmann ist ja leider verstorben, wäre hier sicherlich erste Wahl gewesen.
Der Roman hier hält alles, was sein Einband verspricht. Südstaaten, Geld, Lügen, Intrigen, Playboys, sagenhaft schöne Frauen und anscheinend guten Bourbon.

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