Berühmte Rebsorten

Chenin Blanc als alte Weißweinrebe 

Die Chenin Blanc ist in der Welt des Weißweins eine alte Weißweinsorte, die schon seit dem neunten Jahrhundert angebaut wird. Die aus Frankreich, zum Beispiel aus dem Coteaux du Layon, stammende Traube gehört zu den Edelreben und wird auch als Pineau de la Loire oder als Pineau d’Anjou bezeichnet, wobei sie aufgrund ihres Alters noch viele weitere Namen hat.

In Südafrika, wo er die häufigste weiße Rebsorte ist, wird er auch als Steen bezeichnet und hier wird er auch gleichzeitig als Ausgangswein für Spirituosen genutzt. Jan van Riebeeck pflanzte hier schon 1655 die ersten Rebstöcke, um Weintradition auch am anderen Ende der Welt zu begründen. Moderne Genstudien gehen heute davon aus, dass die Chenin Blanc eine Kreuzung aus der Sauvignon Blanc und dem roten Traminer ist.

Ertragsstarker Genießertropfen

Die Sorte ist sehr ertragreich, und wenn der Anbau begrenzt wird, können aus ihr Weine von höchster Qualität gekeltert werden. Gerade in Deutschland scheint dieses Wissen jedoch noch nicht komplett angekommen zu sein, denn hier gelten die Chenin Blanc Weine nicht gerade als Verkaufsschlager.  Der Rest der Welt weiß die edle Traube aber durchaus zu schätzen und so verkauft die Loire, aus der die Traube ursprünglich stammt und in der sie auch heute noch zu großen Teilen angebaut wird, etwa 90% des Gesamtertrages in den Export.

 

Flexibel und vielseitig

Die Traube hat einen sehr hohen Säuregehalt, weshalb aus ihr auch Schaumweine hergestellt werden. Die Chenin Blanc Traube kann aber auch süß.  Da sie sehr anfällig für die Edelfäule ist, wird sie auch oft zu edelsüßen Weißweinen weiterverarbeitet. 

Sogar ungekeltert ist die süße Traube ein Genuss, weshalb sie in vielen Regionen auch als Tafeltraube verkauft wird. Nahezu keine andere Rebsorte ist so vielseitig, wie die Chenin Blanc, warum sie von Weinkennern auch als Chamäleon der Rebsorten bezeichnet wird. In Weinen und Schaumweinen, ob nun trocken, halbtrocken oder im Rahmen süßer Weißweine zeigt die edle Traube stets einen eleganten und spritzigen Charakter. Nuancen von grünem Apfel, weißen Blüten, Quitten und Birnen geben dem Wein darüber hinaus eine fruchtige und frische Note.

Die Weine besitzen meist eine mineralische Grundnote und wenn die Trauen edelsüß ausgebaut werden, können sich feine Noten von Marzipan, Rohrzucker und Pfirsichen hinzugesellen. Der Alkoholgehalt liegt in der Regel zwischen 12 und 13,5 % vol. Die Farbe der Weine ist goldgelb, bis hin zu grünlichen Reflexen. Ausgebaut werden die Weine häufig in Stahltanks und durch die kräftige Säure können sie lange gelagert werden. Die Lagerfähigkeit wird durch einen restsüßen und halbtrockenen Ausbau sogar noch erhöht, wobei der Wein jedoch auch beim trockenen Ausbau mindestens für ein Jahr im Barriquefass gelagert werden kann. Werden die Trauben nicht sortenrein ausgebaut, sind der Chardonnay und der Pinot Grigio beispielsweise geeignete Partner, der Chenin Blanc wundervoll ergänzt. In Neuseeland übrigens baute man für den Chenin Blanc Müller Thurgau als Cuveépartner für die trockenen, halbtrockenen, lieblichen Varianten an. Auch bei süßem Wein macht man hier nicht Halt. Denn diese Weißweine eignen sich einfach mal dafür Seitdem der Müller aber nicht mehr an der Spitze der nachgefragten trockenen Weißweine steht, ist auch der französische Partner nicht mehr mit so viel Anbaufläche versehen.

So keltert man Wein

Die vielen Namen des Chenin Blanc

Weil auch diese Rebsorte eine jahrhundertelange Geschichte hat, ist sie von einer Unmenge von Winzern in Italien und auch weltweit mit einem eigenen Namen versehen worden. Hier kommt ein ganzer Berg von anderen Namen für ein und denselben Wein. Viel Spass beim auswendig lernen.

Chenin Blanc heißt auch:

Agudelo, Agudillo, Anjou, Blamancep, Blanc d’Anjou, Blanc d’Aunis, Blanc Emery, Blanco Legitimo, Bon Blanc, Canton, Capbreton Blanc, Chenen Belyi, Chenin, Chenin Bijeli, Confort, Coue Fort, Cruchinet, Cugnette, Feher Chenin, Franc Blanc, Franche, Gamay Blanc, Gout Fort, Gros Chenin, Gros Pineau, Gros Pineau de Vouvray, Luarskoe, Mancais Blanc, Pera, Pineau Blanc, Pineau d’Anjou, Pineau de Briollay, Pineau de la Loire, Pineau de Savennieres, Pineau de Vouvray, Pineau Gros, Pineau Gros de Vouvray, Pineau Nantais, Pineau Vert, Pinet d’Anjou, Pinot Blanco, Pinot d’Anjou, Pinot de la Loire, Plant d’Anjou, Plant de Breze, Plant de Clair de Lune, Plant de Maille, Plant de Salces, Plant de Salles, Plant du Clair de Lune, Plant Vole, Pointu de Savennieres, Que Fort, Quefort, Rajoulain, Rajoulin, Ronchalin, Rouchalin, Rouchelein, Rouchelin, Rougelin, Rousselin, Rouxalin, Rouzoulenc, Senin, Steen, Stein, Tete de Crabe, Tite de Crabe, Ugne Lombarde, Vaalblaar Stein, Verdot de Montlucon, Verdurant, White Pinot

Das Aussehen und die Eigenschaften

Die Trauben der Chenin Blanc sind rundlich bis oval und wachsen dichtbeerig. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine saftige goldgelbe Farbe. Die Schalen der Beeren sind zwar relativ dünnhäutig, die Trauben sind aber trotzdem sehr knackig. Da die Chenin Blanc früh austreibt ist sie empfindlich gegen späte Frühjahrsfröste und im Weinbau ist die Traube eher eine schwierigere Sorte, da sie zum Beispiel sehr anfällig gegen den echten und den falschen Mehltau ist. Die Traube zählt mit einer Reifezeit von 12 bis 15 Tagen nach dem Gutedel zu den früh reifenden Sorten.

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