Berühmte Rebsorten

Grüner Veltliner aus dem Herzen Österreichs

Heuer wird net gekleckert, es wird veltliniert. Das ist die Paradedisziplin des Alpenlandes. Nichts ist flächendeckender verbaut, als der "Grüne". Ein Drittel von Österreich und ein bisschen von Tschechien ist voll mit einer der frischsten Weißweintrauben ever. Er ist reinsortig ausgebaut und passt damit auf jeden Tisch - schön unkompliziert.

Die Historie des Weißweins

Heimisch war der Grüne Veltliner schon im 18. Jahrhundert in Österreich. Nur nannte man ihn damals anders, nämlich Grünen Muskateller. Grundsätzlich er er eine autochthone Sorte, also eine natürliche Kreuzung aus Traminer und St Georgen. Ende des 19. Jahrhunderts kamen dann die Bezeichnungen "Weißgipferl" oder "Grüner Veltliner" durch. Und der Veltliner im Rahmen der trocknenen Weißweine hat sich eben durchgesetzt. Seit 1920 wurden die Trauben des Grünen Veltliners gezielt aussortiert. Trotzdem blieb diese Rebsorte ein Wein für die Massen. In den Siebzigerjahren wurde er qualitativ aufgewertet, bis sich dann in den Neunzigerjahren die ersten Weinkenner beeindruckt von ihm zeigten.

Wenn ein Grüner Veltliner diese Auszeichnung bekommen soll, muss er bestimmte Bedingungen erfüllen. Er darf keine Edelreife bekommen, keine Barrique- oder Holztöne aufbauen, maximal sechs Gramm Restzucker pro Liter und einen Alkoholgehalt von mindestens zwölf Prozent aufweisen.

Die vielen Namen des Grünen Veltliner

Diese rote Rebsorte hat mal tatsächlich keine ewig lange Geschichte. Aber sie hat trotzdem jede menge Synonyme. Viel Spass beim auswendig lernen.

Grüner Veltliner heißt auch:

Bielospicak, Cima Bianca, Cimaverde, Dreimaenner, Feherhegyue, Feldlinger, Green Veltliner, Gruen Muskateller, Gruene Manhardsrebe, Gruener, Gruener Muskateler, Gruener Muskateller, Gruener Velteliner, Gruener Veltliner, Gruener Weissgipfler, Gruenmuskateller, Manhardsrebe, Manhardtraube, Manhartsrebe, Mouhardrebe, Mouhardsrebe, Muskatel, Muskatel Zeleny, Plinia Austriaca, Ranfol Bianco, Ranfol Bijeli, Ranfol Weisser, Rdeci Veltinec, Reifler Weiss, Ryvola Bila, Tarant Bily, Valtelin Blanc, Valtelina Vert, Valteliner, Valteliner Blanc, Valteliner Vert, Velteliner Gruener, Velteliner Gruner, Velteliner Vert, Velteliner Weisser, Veltelini Zoeld, Veltlin Zeleny, Veltlinac Zeleni, Veltlinec, Veltliner, Veltliner Blanc, Veltliner Grun, Veltliner Gruner, Veltliner Verde, Veltlini, Veltlinske Zelene, Veltlinski Zelenii, Veltlinsky Vert, Veltlinsky Zeleny, Vetlinac, Vetlinac Zeleni, Weisser, Weisser Raifler, Weisser Reifler, Weisser Valteliner, Weisser Velteliner, Weisser Veltliner, Weissgipfler, Weissgipfler Gruener, Yesil Veltliner, Zeleni Veltlinec, Zeleni Vetlinac, Zeleny Muskatel, Zleni Veltinac, Zoeld Muskotaly, Zoeld Muskotalynak, Zoeld Veltelini, Zoeld Velteliny, Zoeldveltelini, Zold Veltelini.[16] Der Sortenname wird manchmal auch in abgekürzter Form wie GrüVe, GruVe oder GV

GRÜNER VELTLINER als STEINFEDER, FEDERSPIEL, SMARAGD

1983 haben sich die Wachauer Winzer gemeinsam auf Qualitätsnormen und den Wachauer Codex geeinigt.

Die oberste Maxime ist, die Trauben so naturbelassen wie nur möglich zu lassen. Das bedeutet ein gesetzlich begrenztes Anbaugebiet, viel Handarbeit, keine Anreicherung oder Konzentrierung. Stattdessen wurden die Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd festgelegt.

Was verbirgt sich dahinter?

Steinfeder: Als Steinfeder wird das Gras in der Wachau bezeichnet. Es wächst auf hohen, felsigen Wiesen. Die Steinfeder findet man auf den Hüten, die zur Wachauer Tracht gehören. Steinfeder ist der leichteste Wachauer Qualitätswein mit maximal 11,5 Prozent Volumenalkohol. Steinfeder-Weine haben einen frischen, leicht fruchtigen Geschmack. 

Federspiel: Als Federspiel bezeichnet man die kugeligen Beuteattrappen, die bei der Falkenjagd verwendet werden. Der Alkoholgehalt bei Federspiel-Weinen liegt zwischen 11,5 Prozent und maximal 12,5 Prozent Volumenalkohol. Federspiel-Weine sollen ein guter Begleiter zu vielen Speisen sein. 

Smaragd: Typisch für die Weingärten in der Wachau sind die Smaragdeidechsen, die sich in den warmen Sommermonaten auf den warmen Trockenmauern zeigen. Die Smaragdeidechsen sind die Namensgeber für die höchste Qualitätsstufe der Wachauer Weine. Smaragdweine entstehen aus Trauben der besten Lagen und stammen meistens auch aus der späten Lese. Ihr Alkoholgehalt liegt bei mindestens 12,5 Prozent Volumenalkohol. 

Wie alt darf ein Wein werden?

Die Eigenschaften des Grünen Veltliners

Die mittelspäte Reife der Rebsorte erlebt er auf mittelfrühen Lagen und auf leichten, feuchten Böden. Besonders Löss eignet sich dafür sehr gut. Er wächst zwar nicht besonders stark, hat aber bei der Ausbildung der Triebe keine Probleme. Die Triebspitzen sind ordentlich weiß behaart und die Traube bringt große Beeren und auch jede Menge davon.

An der Donau und anderswo

Der Veltliner ist ein frischer Bursche. Als allererstes fällt die Säure auf, die aber durch eine gesunde Süße gestützt wird. Citrus, Pfirsisch und Kräuter, dazu manchmal ein bisschen Pfeffer und Tabak, das bringt er in die Welt des Weißweins. Ein guter Grüner Veltliner besticht durch seine Frische am Gaumen, die durch die Weinsäure länger nachhallt. Solche Weißweine eignen sich auch zum mehrjährigen Lagern, wenn sie ordentlich ausgebaut sind. Denn dann hat ein älterer Grüner auch mit seiner anhaltenden Frische einen Einfluss auf den Geschmack des gesamten Kunstwerkes.

Dem Grünen Veltliner war übrigens der erste österreichische DAC-Wein, der Weinviertel DAC, gewidmet. Da gibt es mittlerweile noch 2 weitere im Traisental und an der Donau im Kremstal. Mit seiner Frische wird der Grüne Veltliner gern auch mit dem Sauvignon Blanc verglichen. Manchmal werden die zwei weißen Rebsorten auch einfach zusammengetan und ergeben die Spitze der trockenen Weißweine für den Sommer.

Eine Weinreise durch Österreich

Ausbau des Stars aus Österreich

Die Stärke des Grünen Veltliners ist, dass er eigentlich alles kann und als Stillwein ganz unscheinbar im ersten Moment daherkommt. Doch einmal von der Leine gelassen, zeigt er sein wahres Können. Als edelsüßen Weißwein aus der Wachau findet man die Rebsorte später genau so gut in der Flasche wie als halbtrockenen, lieblichen oder Blanc de Noir Wein. Der Sprung von trocken zu halbtrocken, den muss er noch üben, denn einmal an der Möglichkeit von ganz wenig Restsüße geschnuppert, lässt die Nase und der Gaumen nicht mehr los. By the way, auch Sekt aus dem Kamptal ist unbedingt empfehlenswert.

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