Berühmte Rebsorten

Der Gutedel und der Chasselas

Die Namenseigenschaften von gut und edel haben die Rebsorte 5 Jahrtausende überleben lassen. Aus Ägypten nach Frankreich und dann vor 400 Jahren in die deutschen Anbaugebiete musste der Gutedel nie fürchten, auszusterben. Denn er passt sich einfach an, nimmt alle Besonderheiten des Bodens und des Klimas auf und entwickelt sich zu einem Trinkwein für jede Gelegenheit.

Die Eigenschaften eines ganz besonderen Weissweins

Wie der Wein so die Leute, sagt man hier und meint die Markgräfler und den Gutedel. Doch was soll das bedeuten? Das hier alle sauer, mineralisch oder gerbstoffreich sein sollen, das kann es ja wohl nicht sein. Das Markgräflerland ist eine Region, die zwischen Freiburg und Basel liegt. Hier gibt es unendliche Flächen voller Obstbäume, Weinberge und im Hintergrund wiegen sich die Tannen am Rande des Schwarzwaldes. Der Rhein fließt seine letzten Meter aus der Schweiz und wird ab jetzt zum riesigen Strom.  Auf den Weinbergen dazwischen, da wächst er, der Gutedel. Er ist ein Wein für jede Situation. Zum Essen passt er und auch für zwischendurch. Aber man muss ihn zu schätzen wissen, denn die alte Rebsorte Gutedel gibt nur spärliche Aromen von sich preis. Ein bisschen Frucht, ein bisschen Blüte und manchmal kommt ein Mandelton mit durch - das war es. Er ist halt zurückhaltend, wie die Leute im Land, sagt man hier.

Die Geschichte des Gutedel

Dieser Wein ist wahrlich alt. Und leider ist man aufgrund von einer 5000 jährigen Geschichte auch auf Annahmen und Überlieferungen angewiesen. Jahrtausendelange Verbreitung der Rebsorte durch zahlreiche Völker und deren Kriege sind Hauptverbreitungsgrund von Kultur und auch vom Gutedel. Von den Ägyptern, Phöniziern und Griechen sowie Römern und Kreuzrittern wurde wohl so weitesgehend alles damals vom Orient zum Okzident gebracht und zurück. Einige vermuten den Ursprung des Weins in Jordanien, andere in Ägypten. Doch moderne Forschung will heute eine andere Antwort haben.  Die Ururahnen des Gutedel könnten vielleicht aus Ägypten oder dem Jordan-Tal stammen. Einige Wesensmerkmal deuten darauf hin. Die Ergebnisse einer DNA-Analyse lassen aber die Hypothese zu, dass der heute bekannte Gutedel in Mitteleuropa, im Bereich der Westalpen, von Winzern selektioniert wurde. Wie eben bei vielen der heutigen Sorten werden die Ururahnen im Südosten angenommen. Eine vollständige Klärung ist aber auch mit den Mitteln der Gentechnik nicht möglich.

Beim Namen hat diese Rebsorte eine ganz interessante Alleinstellung. Fast zeitgleich bekam sie in den drei Anbaugebieten in Frankreich, der Schweiz und Deutschland drei Namen. Hieß sie in Frankreich Chasselas, nach dem Dorf des Anbaus benannt, bekam sie in der Schweiz die Bezeichnung Fendant und im württembergischen Anbaugebiet Gutedel.

Eine größere Verbreitung innerhalb Deutschlands soll der Gutedel erst durch die Aktivitäten des Markgrafen Karl Friedrich von Baden erhalten haben. Der brachte 1780 aus Vevey, einer bekannten Weinbaugemeinde am Genfer See, Pflanzgut in die Gegend südlich von Freiburg, mit.

Die vielen Namen des Gutedel

Diese Rebsorte hat mal eine ewig lange Geschichte. Und genau deswegen nannte man die heute berühmten Markgräfler Weine in fast jeder Region in den 5000 Jahren immer wieder anders. Viel Spass beim auswendig lernen.

Gutedel oder Chasseles heißt auch:

Abelione, Abelone, Ag Shasla, Albillo, Albilloidea, Alsacia Blanca, Amber Chasselas, Amber Muscadine, Auslender, Bar Sur Aube, Bar Sur Auhe, Bassiraube, Bela Glera, Bela Sasla, Bela Zlahtnina, Berezka, Berezka Prostaja, Berezka Prostaya, Berioska Casla, Beyaz Gutedel, Biela Plemenika Praskava, Biela Plemenka, Biela Plemincka Chrapka, Biela Plemincka Pruskava, Biela Plemincka Pruskawa, Blanchette, Blanquette, Bois Rouge, Bon Blanc, Bordo, Bournet, Bournot, Buaki, Burda, Caslador, Charapka, Chasselas, Chasselas 1, Chasselas A Bois Rouge, Chasselas Angevin, Chasselas Bianco, Chasselas Blanc Royal, Chasselas Blanchette, Chasselas Cioutat, Chasselas Crognant, Chasselas Krokant, Chasselas De Bar-Sur-Aube, Chasselas De Bordeaux, Chasselas De Florence, Chasselas De Fontainebleau, Chasselas De Fontainebleau, Chasselas De Jalabert, Chasselas De La Contrie, Chasselas De La Nåby, Chasselas De Moissac, Chasselas Montauban, Chasselas De Mornain, Chasselas De Pondichery, Chasselas De Pontchartrain, Chasselas De Pouilly, Chasselas De Quercy, Chasselas De Rappelo, Chasselas De Tenerife, Chasselas De Tenerisa, Chasselas De Thomeri, Chasselas De Thomery, Chasselas De Toulaud, Chasselas De Vaud, Chasselas Di Fountanbleau, Chasselas Di Thomery, Chasselas Dorada, Chasselas Dorato, Chasselas Dore, Chasselas Dore Hatif, Chasselas Dore Salomon, Chasselas Dorée, Chasselas Du Doubs, Chasselas Du Portugal, Chasselas Du Roi, Chasselas Du Serail, Chasselas Du Thor, Chasselas Dugommier, Chasselas Dur, Chasselas Fendant, Chasselas Fendant Roux, Chasselas Giclet, 

Ein Gutedel birgt viele Überraschungen

...noch mehr Namen

Chasselas Hatif De Tenerife, Chasselas Haute Selection, Chasselas Jalabert, Chasselas Jaune Cire, Chasselas Musque, Chasselas Piros, Chasselas Plant Droit, Chasselas Queen Victoria, Chasselas Reine Victoria, Chasselas Salsa, Chasselas Tokay Angevine, Chasselas Vert De La Cote, Chasselas Weiss, Chasselat, Chrapka, Chrapka Bila, Chrupka, Chrupka Biela, Chrupka Bila, Chrupka Uslachtila, Common Muscadine, Cote Rouge, Danka Belaya, Debrorozne, Diamant, Diamanttraube, Dinka Belaja, Dinka Belaya, Dinka Blanche, Dobrohrozen, Dobrorozne, Doppelte Spanische, Dorianer, Dorin, Doucet, Dreixle, Eau Douce Blanche, Edelschoen, Edelwayn, Edelwein, Edelweiss, Edelxeiss, Elba Toro, Elsaesser, Elsasser Weiss, Fabian, Fabian Szoeloe, Fabianszoeloe, Fabiantraube, Fabianzoeloe, Feder Ropoos, Feher Chasselas, Feher Fabianszoeloe, Feher Gyoengyszoeloe, Feher Repoos, Feher Repoos Fabian, Feher Ropogos, Feher Ropvos Fabian, Feher Rpoos Fabian, Fendant, Fendant Blanc, Fendant Roux, Fendant Vert, Florenci Jouana, Fondan Belyi, Franceset, Franceseta, Frantraube, Frauentraube, Gamet, Ganzwaelsche, Gelber Gutedel, Gemeiner Gutedel, Gentil Blanc, Gentil Vert, Gerezka, Giclet, Golden Bordeaux, Golden Chasselas, Goldgutedel, Gotadel Weisser, Grossblaettrige, 

...immer noch mehr Namen

Grossblaettrige Spanische, Grosse Spanische, Grosser Spaniger, Gruener Gutedel, Gutedel, Gutedel Pariser, Gutedel Weiss, Gutedel Weisser, Gutedler, Gyoengyszoeloe, Gyoengyzoeloe, Junker, Kapucínské, Koenigs Gutedel, Kracher, Krachgutedel, Krachlampe, Krachmost, Krachmoster, Lardeau, Lardot, Lausannois, Lendant Blanc, Lourdot, Maisa, Malvasia De El Bierzo, Markgraefler, Marnan Blanc, Marzemina, Marzemina Bianca, Marzemina Niduca, Meutger, Moren, Morlenche, Mornan Blanc, Mornant, Mornant Blanc, Mornen, Mornen Blanc, Die Meisten, Most Rebe, Moster, Moster Suessling, Mostmatt, Muealicevi Sasla, Pariser Gutedel, Perlan, Perltraube, Pinzutella, Plamenka, Plamenka Bijela, Plant De Toulard, Plant De Toulaud, Plant Droit, Plemenika Praskava, Plemenka, Plemenka crvena, Plemenka Bela, Plemenka Bijela, Plemenka Rana, Pleminka Biela, Praskava, Pruscava Biela, Pruskawa, Königin Victoria, Queen Victoria Weiss, Raisin D’Officier, Raisin De Champagne, Ranka, Rdeca Zlahtina, Rebe Herrn Fuchses, Reben Herm Fuchs, Reben Herrn, Rheinrebe, Rosmarinentraube, Rosmarintraube, 

...das sind die letzten Möglichkeiten, den Gutedel zu nennen.

Rostroter Gutedel, Rougeasse, Royal Muscadine, Rozmarintraube, Sasla, Sasla Aurul, Sasla Bela, Sasla Belaja, Sasla Bjala, Sasla Dore, Sasla Lecegnaja, Sasla Zlatista, Sasla Zolotistaja, Sazsla, Schoenedel, Shashla, Shasla, Shasla Belaya, Shasla Dore, Shasla Lechebnaya, Shasla Heil, Shasla Viktoria, Shasla Weiss, Shasla Zolotistaya, Silberlings, Silberweiß, Silberweissling, Silberwisli, Silberwissling, Spanielske, Strapak, Suesling Kraechelnder, Suessling, Suesstraube, Susstraube, Süsswasser, Sweetwater Weiss, Tafeltraube Rolf, Temprana Agostena, Temprana Media, Temprana Tardia, Tempranillo De Nav, Temprano, Temprano Blanco, Terravin, Tibiano Tedesco, Traslador, Treixle, Tribi Vognoble, Tribianco Tedesco, Tribiano Tedesco, Ugne, Uslachtile Biele, Uva Salsa, Valais, Valais Blanc, Viala, Viviser, Waelsche, Waelscher, Walischer, Weiser Gutedel, Weißer Burgunder, Weisser Gutedel, Weisser Junker, Weisser Krachgutedel, Weisser Muskateller, Weisser Tokayer, Welsche, White Chasselas, White Muscadine, White Sweetwater, White Van Der Laan, Zlahtnina, Zlahtnina Bigela, Zlahtnina Bijela, Zupljanka

 

Der Rebstock und seine natürlichen Bedingungen

Der Gutedel braucht eine ordentliche Grundlage im Boden, in den er sich verankern will und kann. Dabei sollte es eine gute Mischung zwischen feuchtem Lehm, Mergel, Löß und Kalk geben. Das der Wein ja eine zartes Wesen im Bereich Aromen ist, merkt man auch bei seinem Anbau. Denn Goldgebe Gutedel, Rote Gutedel, Krachgutedel, Königsgutedel und Geschlitzblättrige Gutedel hat diverse Probleme, vor denen man sie schützen muss. Ob nun Zikaden, Trockenheit, Verrieselung, Sauerwurm oder Winterfrost - er ist halt ein Sensibelchen. Wenn aber alles gut läuft, kommen gute Erträge in die Flaschen mit teils ordentlichen Extrakten und mit blassgelber Fruchtbetonung. Übrigens funktionieren die Trauben auch hervorragend, ohne erst gepresst, gemaischt oder gekeltert zu werden. Denn im Markgräfler Land, im Saale Unstrut Gebiet, im Schweizer Kanton Wallis oder in Chaselass, also überall wo die Hänge mit Gutedel bestockt sind, wird er auch als Tafeltraube verkauft.

Die Winzer im Markgräflerland

Sponsored link:
VINZERY



Weitere Themen für Sie