Die Rebsorte Bacchus als der göttliche, aromatische Geselle
Eine tolle Frucht, ein kräftiges, markantes Aroma und nur wenig Säure: Die kleine, aber feine weiße Rebsorte Bacchus erinnert an den Gott des Weines und des Rausches in der griechischen Mythologie.
Bei den Römern war Bacchus als Name des ursprünglichen griechischen Gottes des Weines und der Fruchtbarkeit Dyonisos gebräuchlich. Mit einem Glas Bacchus diniert man also praktisch Seite an Seite mit einer echten Gottheit, die weiß, was schmeckt. Dabei kann es gerne auch ein Gläschen mehr sein, denn wenig Säure heißt auch weniger Sodbrennen. Den Bacchus gibt es als trockenen Weißwein, genauso wie als halbtrockenen, lieblichen und edelsüßen Weißwein.
Mittelkräftig, aromatisch und fruchtig
Die in manchen Kreisen auch als „Frühe Scheurebe“ bekannte Rebsorte ist in den 30er Jahren als Neuzüchtung aus Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau in der Pfalz entstanden und nimmt heutzutage rund 2% der Rebfläche Deutschlands ein. Die aus der Traube gewonnenen, hell- bis grüngelben Weine sind leicht bis mittelkräftig, aromatisch und fruchtig, allerdings fehlt es ihnen manchmal wie schon gesagt etwas an Säure. Reife Bacchus-Weine können reich an Extrakten, fruchtig und bukettbetont sein. Gewächse mit hohem Mostgewicht und ausreichender Säure können an einen Riesling erinnern und einen dezenten Muskatton aufweisen (manchmal denkt man dabei sogar ein klein wenig an Kümmel). Das blumige Muskataroma erinnert mitunter an die Scheurebe, was auch den oben erwähnten Zweitnamen erklärt.
Die verschiedenen Namen des Bacchus
Im Gegensatz zu anderen Rebsorten hat der Bacchus keine wilde Anzahl an weiteren Bezeichnung für sich. Er heißt ausserdem noch Geilweilerhof 33-29-133, GF. 33-29-133 und Frühe Scheurebe.
Frühreife Traube mit hohem Reifegrad
Die Rebsorte Bacchus verdankt ihre Popularität unter Winzern vor allem der Tatsache, dass sie im Gegensatz zum Riesling eine frühreifende Traube ist, die sehr hohe Reifegrade erreicht. Aus diesem Grunde kann sie auch dort angebaut werden, wo es für Deutschlands weiße Traube Nummer eins, den Riesling, weitgehend ungeeignet ist. Zu kalte, Nässe stauende Böden vertragen die Bacchus Reben schlecht. Die Beeren sollten nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein, da sie anfällig für Sonnenbrand sind. Gegen Winterfröste sind die Reben der Rebsorte Bacchus hingegen weitestgehend unempfindlich, nur Spätfröste können ihr schaden. Die Trauben der Rebsorte Bacchus stehen dicht beieinander und erreichen eine mittlere Größe. Die in der Regel leicht oval geformten Beeren haben eine gelbgrüne Färbung. Die aus ihr gewonnenen Weine sind allerdings nur dann aromatisch und fruchtig, wenn das Lesegut völlig ausgereift ist.
Seit 1972 in aller Munde
Seit 1972 ist die Rebsorte in Deutschland zugelassen und unter diesem Namen auch in die Sortenliste eingetragen. Angebaut wird sie vor allem in der Bundesrepublik und England. Auch in der Schweiz gibt es kleinere Bestände. Die Sorte kann höhere Erträge bei vergleichsweise hohen Mostgewichten liefern. Bacchus-Reben findet man auf deutschem Gebiete vorzugsweise in der Pfalz, in Franken, in Rheinhessen und an der Nahe. Insgesamt gibt es rund 1700 Hektar gepflanzten Bacchus in Deutschland.
Einfach göttlich und rundum verträglich
Der weiße Göttliche ist ein verträglicher Trinkgenuss für jung und alt. Der helle Tropfen passt gut zu Kuchen, zu süßen und herzhaften Pfannkuchen, Gebäck uns süßen Desserts. Auch asiatische und würzige Gerichte kann er umstandslos begleiten. Im herzhaften Bereich ist der Bacchus eine sehr gute Wahl zu Fondues. Er ist ein sanfter, verständnisvoller Begleiter für harmonievolle Abende und bildet ein gutes Äquivalent zu säurebetonten Weißweinen. Das Beste am Bacchus: Er ist der perfekte Begleiter für gesellige Abende aller Art. Als leichter Sommer-Trinkwein eignet sich der Bacchus ebenfalls – auch ohne kulinarische Beilagen…
Die dominanten Aromen der Bacchus Rebe sind: Blüten, Muskat, Johannisbeere, Orange, Kümmel, Blüten.
Der Wein erinnert ein wenig an die Aromen von Scheurebe, Muskateller und Traminer.