Berühmte Rebsorten

Der Zinfandel als amerikanischer Rotwein

Hier kommt der größte kroatische Exportschlager überhaupt. Crljenak - der Schwarze - wird zu unrecht als Primitivo in Kalifornien und Apulien bezeichnet. Es ist wohl der meist getrunkene Aromawein, gut für Vanillefreunde, die auch gern noch ein wenig Himbeere und Rosinen ins Getränk gemischt haben wollen.

Amerika - hier hast Du alles gegeben, was den Geschmacksnerv treffen kann. Für Puristen eher schwer zu ertragen, für andere genau der Rotwein, der samtig und voll daherkommt.

Die Geschichte des Zinfandel

Anfang des 19. Jahrhunderts nahm der Weinbau in den jungen Vereinigten Staaten zu. Mehr Menschen verlangten nach mehr Wein. Der mußte leicht trinkbar sein, um die Massen zu erreichen und natürlich durfte der Anbau keine übertriebenen Anforderungen stellen. Eine klassische Tafeltraube musste her. Und so importierte der Rebschulenbetreiber George Gibbs ca. 1825 die Rebsorte Zierfandler aus Gumpoldskirchen in die USA. Wahrscheinlich löste sich der schwierig auszusprechende Name im Zuge des vorherrschenden Sprachgewirrs der vielen Einwanderer aus aller Welt schnell auf und heraus kam ganz einfach Zinfandel. Eine andere Quelle will wissen, dass der Zierfandel gar nicht aus Gumpoldskirchen kam, sondern aus Ungarn. Oberst Agoston Haraszthy schreibt man die Passage mit dem neuen Wein zugute.

Die eigentliche Rebsorte kommt aber weder aus Ungarn noch aus Deutschland. Es handelt sich um Crljenak kaštelanski, und der stammt aus dem kroatisch-ungarischen Grenzgebiet. Die Rebsorte ist unempfindlich und wurde unter der Sonne in Dalmatien angebaut. Der Name entstammt dem kroatischen Dialekt des Međimurje und bedeutet übersetzt „der Rötliche“. Übrigens - der Primitivo aus Italien ist eigentlich das absolut Gleiche wie ein Zinfandel. Aus diesem Grund vermarkten einige italienische Winzer ihren Wein teilweise unter dem bekannteren Namen Zinfandel und hoffen so auf mehr Absatz auf dem Weltmarkt.

Die Sorte gedeiht gut auf flachen Böden. Die Rebsorte ist sehr anfällig. Besonders Grauschimmelfäule ist immer wieder zu Verzeichnen und sie neigt häufig zu starkem Verrieseln. Ungleichmäßige Erträge sind die Folge.

Zinfandel als wichtige amerikanische Rebsorte

In den USA hat Zinnfandel aufgrund seines weichen, vollen Geschmacks einen hervorragenden Ruf. Schon seit über 100 Jahren zählt diese Rebsorte zu den Top 5 der amerikanischen Weine. In den 90er Jahren dieser Rotwein sogar mit über 20.000 Hektar die größte Anbaufläche zur Verfügung. Mittlerweile muss er sich wieder dem Cabernet Sauvignon geschlagen geben, liegt aber weiter auf dem zweiten Platz. Elf Prozent des Weinbaus in den USA fällt auf diese Rebsorte

Die Merkmale der Rebsorte

Beim Zinfandel ist die Triebspitze offen, starkwollig behaart und an den Spitzen leicht rötlich gefärbt. Die gelblichen Jungblätter haben orange-bis bronzefarbenen Flecken  und sind nur spinnwebig behaart und glänzend. Die größeren Blätter sind meist fünflappig und ausgeprägt tief gebuchtet. Die Stielbucht ist lyrenförmig offen. Die Zähne der Blätter sind im Vergleich der Rebsorten eng gesetzt. Im Herbst färben sich nur die Zahnspitzen der Blätter rötlich.

Die Beeren sind mittelgroß bis groß und haben einen blauschwarzen Farbton. Die Schale der Beere ist nicht besonders dick.

Zinfandel in Deutschland

Reifeprobleme beim Zinfandel 

Der Zinfandel braucht keine gefühlte Ewigkeit um zu reifen. Dabei hat er aber ein Problem, dass nur durch händische Winzerarbeit ausgeglichen werden kann. Unter den gut reifen Trauben finden sich oft noch grüne Beeren, die eigentlich noch Zeit brauchen. Wenn es wiederum zu heiß ist und der Winzer zu lange wartet, wie in Kalifornien seit einigen Jahren üblich, dann werden einige Prozent überreif und das führt zu massiven Abstrichen bei der Qualität.

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