Berühmte Rebsorten

Der Traminer und der Gewürztraminer

Dieser Weißwein ist einfach ein Spieler und Sonnenfreund. So ein bisschen süß kommt er gern daher und riecht sehr elegant. Muss er wohl auch im noblen Südtirol. Und irgendwie ist er doch aus der Art geschlagen, denn der Traminer oder sein Bruder, der Gewürztraminer, legen immer kräftig Parfüm auf. Aroma so weit die Nase reicht. Er ist ein Wein, der so ganz knapp an der lieblichen Kante schippert.

Der Gewürztraminer ist ein Abkömmling, deutlich aromatischer als dieser. Australier machen gern den Fehler und verwechseln die beiden in Ihrer Bezeichnung

Die Geschichte des Traminers

Dieser Wein kommt von einer uralten weissen Rebsorte, deren Herkunft umstritten ist. Dabei liegen die vermuteten Wiegenorte auch wirklich weit auseinander. Die erste Spur führt nach Ägypten. Hier wurden Traubenkerne aus der Zeit der Pharaonen gefunden. Auch die Gegend um das griechische Thessaloniki beansprucht die frühen Herkunftsrechte. Von hier aus sollen die Pflanzen via Schiff nach Italien gebracht worden sein. Der dritte Kandidat im Ring ist Südtirol. Der Name soll von der Südtiroler Ortschaft Tramin stimmen. 

Den Rest haben die Römer bei Ihrem Vormarsch an die Mosel, den Rhein und die Pfalz gemacht. Der möglicherweise älteste Weingarten befindet sich in der Rheinpfalz in Rhodt. Die Fläche wurde unter Naturschutz gestellt, denn die rund 300 Rebstöcke wurden auf über 300 Jahre geschätzt. Die Rebsorte Traminer ist auf der ganzen Welt mit den Kernzonen Frankreich, Italien und Deutschland anzutreffen. 

Die Amerikaner und die alte Rebsorte

In den USA ist die Rebsorte nicht so verbreitet. Der Grund ist sehr einfach - der Traminer stellt hohe Ansprüche an die Lagen, den Boden das Klima und ist kein stabiler Massenlieferant. Und das mögen die amerikanischen Weinbauern und Winzer einfach mehr. Und so sind eher andere Rebsorten mehr gefördert, die den durchschnittlichen Pinot Grigio Trinker und die halbtrockenen lieblichen Fans besser erreichen. Das hat seit Jahren auch einen Einfluss auf die Anbauflächen, die eher auf andere trockene Weißweine setzen und so dem Traminer immer mehr Chancen wegnehmen.

Der Vater, Großvater und Onkel aller Rebsorten

Die Traminer-Rebe ist als ein Hybrid aus Wildreben entstanden (Vitis vinifera silvestris). Man stelle sich vor, es gebe diese Rebsorte nicht. Eine absolute Weinkatastrophe hätte die Erde heimgesucht. Denn die Abstammung vom Pinot Noir, Silvaner, Grüner Veltliner und Sauvignon Blanc werden der Rebsorte zugeschrieben. Und auch der Riesling, Cabernet Sauvignon und andere Burgunder-Varianten stehen im familiären Stammbuch. Neben dem Heunisch ist der Traminer einfach unverzichtbarer Vorfahre und Erbgutlieferant.

Roter, Weißer, Gelber und Gewürztraminer

Ob nun der Traminer und der Gewürztraminer tatsächlich familiär zusammenhängen, weiß keiner so richtig. Einige Experten sagen, wenn man die Abwandlung „Roter Traminer“ genannt hätte, wäre man auf dem richtigen Weg. Beim Gewürztraminer nämlich hat man eine rötliche Färbung der Beerenhaut, die wenn man die Schalen bei der Pressung entfernt, fast schon die Anmutung eines Blanc de Noirs ergeben. Das ist aber von der Biologie schwer nachvollziehbar, da der Gewürztraminer rote Traubenschalen hat, aber eine Weißweinsorte ist.
Eine weitere Geschichte behauptet, nach dem 2. Weltkrieg hätte man kräftig vor sich hingeklont und die Rebsorte Gewürztraminer aufgrund seines Aromas so genannt. Die weniger spannende Züchtung durfte folglicherweise den kleinen Namen ohne Gewürz tragen.
Das Mutterland des Champagner aber will es ganz genau wissen. Es wird zwischen drei Spielarten unterschieden: der Weiße Traminer oder „Savagnin blanc“, welcher durch den Vin jaune aus dem Jura seinen Bekanntheitsgrad erreichte. 

Weinreise nach Frankreich - Jura

Dieser ist im Vergleich fast völlig geruchsneutral. Der Rote Traminer wird kurz als Traminer bezeichnet, das allgemeine französische Synonym ist „Savagnin rosé“. Im Elsass kennt man diesen Wein ganz einfach unter seinem Zweitnamen Klevner oder auch Clevner geschrieben. Die dritte Variante sind die Gewürztraminer Weine. Diese heißen bei unseren Nachbarn „Savagnin rosé aromatique“ oder eben auch Gelber Traminer. , in Frankreich heißt dieser auch „Savagnin rosé aromatique“. Beide unterscheiden sich durch die große Aromakeule, die der Gelbe Traminer schwingt. Außerdem ist er trocken, halbtrocken oder eben anders ausgebaut hervorragend bekömmlich wegen seiner niedrigen Säurewerte und dem Buket, das er förmlich versprüht. Übrigens eignet sich der Wein auch für edelsüße Auslesen wie kaum ein anderer.

Der Traminer als weltweite Rebsorte

Durch seine Historie hat die Rebe des Traminer die ganze Welt gesehen. Und die Menschen haben ihn ins Herz geschlossen, meist sogar soweit, dass er überall gleich einen einheimischen Namen bekommen hat. So heißt er in Rumänien Rusa, in Ungarn Tramini und in Slowenien Traminac. In der Schweiz nennt man ihn Païen und in Deutschland Klävner, Klevner oder auch Clevner. Aber wie kann es sein, das ein und derselbe Wein so viele Familiennamen bekommt? Ganz einfach! Das liegt an der Bereitschaft sich in alle möglichen Richtungen fortzupflanzen und dabei auch immer ein bisschen Veränderung mitzugeben. Der Traminer mutiert halt gern. Und schon entstehen jede Menge Varianten, die streng genommen eigentlich eine Rebsorte darstellen.

Traminer-Weine sind von grünlichem bis goldenem Gelb, die rotbeerigen Varianten können auch eine Rosa-Nuance aufweisen. Alle haben ein betont würziges Aroma und Düfte nach Rosen, oft mit einer leichtem Bitternote. Am intensivsten ist der Gewürztraminer, da ja auch als süßer Wein oder edelsüßer Weißwein viele Dessertfans in seinen Bann zieht.. Alle sind alkoholreich und gehaltvoll. Kein Wunder, dass er sich mit diesen Qualitäten weltweit verbreitet hat. Auch in Argentinien und Neuseeland findet man heute Traminer.

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