Berühmte Rebsorten

Der Syrah und der Shiraz

Ob nun Syrah oder Shiraz, die Rede ist von ein und derselben südfranzösischen Rebe, die irgendwann mal gesagt hat - ich versuch mich mal bei allen, die Rotwein anbauen. Und so ist die Wanderschaft mit Dependancen in Chile, Australien, Südafrika, Kalifornien und Argentinien wahrscheinlich noch nicht mal zu Ende. Syrah wächst einfach super unter warmer Sonne, hat jede Menge Alkoholpotential und umspielt das tiefrot.

Die Herkunft der Shiraz Rebe

Auch bei dieser Rebsorte, ganz egal welchen Namen man nun benutzt, ist mal wieder französische Weinfamiliengeschichte im Spiel. Der Pinot Noir könnte der Urgroßvater der Rebsorte sein und so als alter Burgunder ordentlich Einfluß auf den Sprössling genommen haben. Beim Syrah reden wir grundsätzlich über eine Kreuzung aus den alten französischen Sorten Dureza und Mondeuse Blanche. Das haben amerikanische Forscher Ende der 90er Jahre herausgefunden. Demzufolge ist der absolute Ursprung im französischen Gebiet der Rhone zu finden. 

Die natürlichen Voraussetzungen für den Syrah

Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass rund um die Rhone auch noch heute das Hauptanbaugebiet liegt, die natürlichen Bedingungen des kontinentalen und subtropischen Klimas sind einfach perfekt für diese Rebsorte.

Die Rebsorte bevorzugt nämlich ein heißes, eher trockenes Klima und benötigt beste Lagen. Trotzdem achten die Winzer darauf, den Syrah nicht auf zu humusreiche Böden zu pflanzen, denn die Rebsorte wächst sehr gern hoch hinaus. Mittelschwere Böden mit ausreichender Feuchtigkeit, das ist die perfekt Lage für den Rotwein. 

Übrigens hat der Petit Sirah, eine ähnlich klingende Rebsorte, nichts mit seinem Namensvetter zu tun und stammt aus einer anderen Kreuzung.

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Die Merkmale des Syrah

Die Triebspitze ist grün und stark weißwollig behaart. Außerdem hat der Rebstock hat ein starkes aufrechtes Wachstum, der Austrieb der Augen erfolgt relativ spät. Die Blätter sind nicht wirklich groß, fünfeckig. Der Stiel ist V-förmig. Auch die Traube ist hat keine überragende Größe, reiht sich eher in der Mitte der Möglichkeiten ein, mit ein bis zwei Beitrauben bestückt. Die Beeren sind relativ klein, sind länglich, blau-schwarz und duften sehr stark.

Von Frankreich in die Welt: die bewegte Geschichte der Shiraz-Rebe

Trotz des französischen Ursprungs ist Shiraz, wie er in Übersee, Südafrika und Australien genannt wird, heute weltweit verbreitet. Mit gut 43. 977 ha Anbaufläche ist sie heute in Australien in etwa genauso verbreitet wie in Frankreich und auch Italien. Schon seit 1830, mitgebracht von einem englischen Auswanderer namens  Dr. Christopher Rawson Penfold (daher kommt der berühmte Wein Penfold Grange) wächst sie dort, zwischenzeitlich war sie in Australien sogar verbreiteter als im Herkunftsland. Da sie trockenes, heißes Klima benötigt, gedeiht sie auch in Kalifornien, Südafrika, Mexiko und Chile. In Südfrankreich kommt der Syrah in verschieden Cuveés mit Grenache und Co., in Australien wird sie traditionell mit Cabernet Sauvignon verschnitten, kommt aber gern mal sortenrein in die Flasche. In einigen Appellationen der Rhone, wie dem Côte-rôtie, ist sie die einzige rote Rebsorte.

Die Rebsorte ist erst 1990 zu uns nach Deutschland gekommen und wird auf einer relativ kleinen Fläche von ca. 50 Hektar angebaut. In Österreich hat die Zulassung noch länger gedauert. Hier fiel 2001 erst der Rebsorten Startschuss und heute bauen unsere Nachbarn knapp 3 mal soviel an wie wir. In Kalifornien sind die Syrah Producers, wie sie dort heißen, mit satten 7000 Hektar Rebfläche für ihre red grapes.

Der Syrahausbau in Deutschland

Die vielen Namen des Syrah

Weil auch diese Rebsorte eine jahrhundertelange Geschichte hat, ist sie von einer Unmenge von Winzern weltweit mit einem eigenen Namen versehen worden. Und so streiten sich nicht nur Syrah und Shiraz, was nun die eigentlich richtige Bezeichnung ist, nein hier kommt ein ganzer Berg von anderen Namen für ein und denselben Wein. Viel Spass beim auswendig lernen.

Der Syrah heißt auch:

Antournerein, Antournerein noir, Anzher Muskatnyi, Biaune, Blauer Syrah, Bragiola, Candive, Candive noir, Costigliola, Costiola, Damas noir du Puy de Dôme, Damaszener blau, Di Santi, Entourneirein, Entournerein, Entournerin, Ermitage, Fresa grossa, Hignin noir, Marsanne noir, Marzane noir, Neiret di Saluzzo, Neiretta Cunese, Neiretta del Cuneese-Fassanese, Neiretta del Monregalese, Neiretta del rosso, Neiretta dell’Albese, Neiretta di Saluzzo, Neiretto del Cunese, Neiretto di Bene, Neiretto di Carrú, Neiretto di Costigliole, Neiretto di Farigliano, Neiretto di Saluzzo, Nereta piccola di Monregalese, Neretta Cuneese, Neretta del Cuneese-Fassanese, Neretta del Monregalese, Neretta di Costigliole, Neretta di Saluzzo, Neretta piccola, Neretta piccola di Dogliani, Neretto del Beinale, Neretto di Dogliani, Neretto di Saluzzo, Petite Sirrah, Petite Syrah, Petite Syras, Plan de la Biaune, Plant de Biaune, Plant de la Bianne, Plant de la Biaune, Schiras, Schiraz, Seraene, Sereine, Serene, Serenne, Serine, Serine noir, Serinne, Sevene, Shiras, Shiraz, Shyrac, Sirac, Sirah, Sirah marsanne noir, Syra, Syrac, Syrac de l’Ermitage und Zizak.

Das Aroma des Shiraz 

Diese Weine haben durch jede Menge Sonne und ausreichend Wasser eine sehr gute Reifezeit hinter sich. Daraus ergibt sich ein meist sehr angenehmes Zucker Säure Verhältnis, dass die Trauben relativ säurearm ernten lässt. Die Aromareife kann man bei dieser Rebsorte sehr leicht feststellen, denn sie ist sehr kräftig erlebbar ausgeprägt. Die Anklänge von schwarzen oder roten Beeren wie Johannisbeere, Himbeere, Heidelbeere und Brombeere stechen dabei heraus aus. Aber auch blumige Noten von Reseda und Veilchen charakterisieren die Sorte. Je länger die Trauben am Rebstock bleiben , um so intensiver verwandelt sich das Aroma. Später kommen noch würzigere Noten wie Trüffel, Pfeffer, Menthol, Lakritz zum Vorschein. 

Die Besonderheit des Syrah

Der Syrah hat zwei besondere Eigenschaften. Zum einen enthält er hohe Anteile an Resveratrol, einem Molekül, das klinisch nachgewiesenermaßen antioxidante Wirkung haben soll. Das wiederum bringt Jahr für Jahr tausende Journalisten weltweit auf den Plan, die Red Wine und Gesundheit in den höchsten Tönen loben.

Bei normaler Maischegärung bringt die Traube dunklen Wein mit hohem Tanningehalt hervor, der lange Flaschenreife benötigt, um seine Adstringenz zu reduzieren. Das ist die Fähigkeit eines Weines, ein „raues“, „pelziges“ Mundgefühl zu verursachen. Die Adstringenz als Reiz wird von vielen mit einem bitteren Geschmackseindruck gleichgesetzt. Sie entsteht durch eine Eiweiß-Gerbstoff-Reaktion, bei der Polyphenole wie Tannine und andere Gerbstoffe mit dem Eiweiß der Mundschleimhaut reagieren und das Eiweiß ausfällen. 

Der Unterschied im Detail

Wie so oft im Leben liegt der Unterschied im kleinen, feinen Detail. 

Der australische Shiraz, der auf 44.000 Hektar angebaut wird,  ist in der Regel ein dunkler, fruchtbetonter und schwerer Rotwein mit Aromen von Schokolade, Kirsche, Pflaume, Kokos. Der Alkoholgehalt liegt, ganz klar mit der Hitze des fünften Kontinents erklärt, eher hoch, bei 14 oder 14,5%. Hier treffen die kalten Winde der Antarktis ein bisschen auf das Hitzeschild Australiens, und kühlen noch leicht ab. Das Barossa Valley nördlich von Adelaide ist eines der Hauptanbaugebiete für ihre full bodied Weine.

Weinreise nach Australien

Der französische Syrah hingegen hat weniger Holz als sein australischer Bruder, wird ein wenig schlanker ausgebaut und bringt durch die lange Reifezeit Aromen von Gewürzen, Oliven, Nelken und Leder mit . Er ist kerniger und weniger weich, hat dafür aber auch weniger Alkohol. Die normalen Vertreter bringen so um die 13% in die Flasche. 

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