Berühmte Rebsorten

Der Kerner als Basiswein

Der Vater ein Südtiroler (Trollinger), die Mutter aus Deutschland (Riesling) und ein Dichter als Namen. Mit Birne, Rosine, Honig, Johannisbeere, Aprikose im Geschmacksumfang ist hier wirklich einer der wohl bodenständigsten Weißweine entstanden. Das er mittlerweile immer weniger als Wein, mehr als Sektgrundlage verwendet wird, hat wohl mit dem Boom der 90er und der veränderten Nachfrage zu tun.

Da kommt der Weißwein her

Diese Rebsorte hat einen berühmten Vater. August Herold, der Entdecker der Heroldsrebe hat auch in diesem Fall seine Züchterhänder mit im Spiel. Bei der Arbeit an der Außenstelle Lauffen am Neckar der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, die ihren Sitz in Weinsberg hat, kreuzte Herold 1929 roten Trollinger und weißen Riesling. 40 Jahre später erhielt die Neuzüchtung Sortenschutz und wurde ebenfalls 1969 in die Sortenliste eingetragen. Zu Ehren des Züchters sprach man anfänglich vom weißen Herold, später wurde die Rebsorte mit Bezug auf den schwäbischen Dichter Justinus Kerner, der in Weinsberg gelebt hatte, in Kerner umbenannt. Schon 5 Jahre später fand man eine Weiterentwicklung der Rebsorte, eine sogenannte Mutation. Diese wurde dann auf den Namen Kernling getauft.

 

Hier wird der fruchtige Frische angebaut

Der Kerner ist ein Pfälzer Bub. Nirgendwo anders wird mehr von ihm angebaut, als an den Hängen und angrenzenden Feldern des Pfälzer Waldes. Insgesamt rund 2400 Hektar Rebfläche mit einer Mischung aus Schwemmsand im Nordosten und Buntsandstein im Süden, gemischt mit  Lößlehm und Kalk ergeben ansprechendste Bodenverhältnisse für den erfolgreichen Anbau des Kerner. Kleinere Flächen in Rheinhessen geben dieser Rebsorte ebenfalls eine Chance. Man erkennt leicht, dass der Kerner kein Superstar in der Welt des Weißweins geworden ist, aber er steht eben auch auf dem Tisch neben seinen Artgenossen wie Müller Thurgau, Grüner Veltliner, Pinot Grigio, Chenin Blanc oder Sauvignon Blanc. Aber auch in Südtirol macht der Kerner 2 Prozent oder 111 Hektar der Rebfläche aus.

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Die Namen des Kerner

Diese Rebsorte hat zwar keine jahrhundertelange Geschichte, aber trotzdem ein paar zusätzliche Namen.

Kerner heißt auch:

Herold Triumpf, Herold Weiss, Kerner Bijeli, Schiava Grossa × Riesl Renano We 25/30, Troller × Riesling Renano Wir S 25/30, Wir S 2530, Weinsberg S 25–30, Weinsberg S 2530

 

Die Eigenschaften dieser weißen Rebsorte

Die Triebspitzen der Pflanze sind offen und stark weißlich behaart. Die Blätter sind mittelgroß, fünflappig, stark gebuchtet und gezähnt bis gesägt. Die Stielbucht der Blätter ist V-förmig oder teilweise sogar überlappt. Die Trauben des Kerner sind mittel bis groß. Die rundlichen grünlichen Beeren sind mittel bis groß und durch eine dicke Schale geschützt. Das Aroma der Beeren ist fein mit einem schwachen Sortenbukett.

Kerner-Weißweine ähneln stark denen der Riesling-Rebe, haben einen hohen Zuckergehalt, eine milde Säure und zuweilen auch einen leichten Muskatton. Der Kerner ist neben dem Rivaner als trockene Weißweine eine der wertvollsten Neuzüchtungen. Die Rebe bringt an guten Standorten sehr spitze, wiedererkennbare Weißweine hervor.

 

Knackig und rassig muss ein Kerner schmecken

Das Wort Kerner an sich hat ja schon die Anmutung von einem drahtigen, kantigen Gesellen an sich. Und, was soll man sagen, wenn er auch noch so schmeckt? Wahrscheinlich nichts, denn die Erwartungen sind richtig. Die Säure hat hier einen großen Einfluss auf den Geschmack. Im Glas sind säurebetonte sowie feinaromatisch-fruchtige Aromen anzutreffen, die Spuren von Orangen, Schwarze Johannisbeeren und grüne Äpfel und Muskat erschmecken und riechen lassen. Den Kerner gibt es als trocken, halbtrocken und auch, wenn als Spätlese ausgebaut, kann er auch einem süßen Wein ähneln. Dabei schimmert er absolut hellgelb im Glas.

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Mit diesen Speisen kommt der Kerner auf den Tisch

Der Kerner ist ein Wein für große Feste, ganz klar. Er wird gerne als saftiger Schoppenwein getrunken. Denn mit seiner lebendigen Säure, die die Geschmacksknospen auf der Zunge und den Zungenrändern so gern mal eine Gänsehaut beschert, macht er immer wieder Lust auf den nächsten Schluck. Kerner als trockene oder feinherbe Weißweine eignen sich gut zu leichten und dezenten Vorspeisen, wie Fisch- oder Gemüseterrinen, zu sommerlichen Salaten, zu Fisch, Geflügel und Kalbfleisch, zu Spargelgerichten, zu mildem Schnittkäse und Frischkäse. Fruchtig-süße Weißweine als Kerner-Spätlesen in Kombination mit einem feinen Apfelkuchen sind ein wahres Gedicht.

Das bedeutet der Kerner für die Deutschen

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