Berühmte Rebsorten

Der Elbling als historische Rebsorte

Wieviel Elbe steckt im Elbling fragen sich die Sachsen? Früher war es fast keine. Denn die Rebsorte ist schon von den Römern an der Mosel angebaut worden, da wohnten in Sachsen aber noch die wilden, kulturweinlosen Gesellen. Er ist zwar kein Anbauweltmeister aber eben ein Wein, der in seiner Jugend schmeckt.

Auch er findet sich am liebsten auf einem sommerlichen Vorabend-Tisch wieder und bleibt dort auch.

 

Elbling war der erfrischende Weißwein der Römer

Die Rebsorte Elbling gehört zu den ältesten Rebsorten und vor allem zu den ältesten kultivierten Europas. Die wahrscheinlich von den Römern eingeführte Weißweinrebe kann an der Obermosel auf eine über 2.000 Jahre alte Tradition zurückblicken. Von den Römern wurde die Rebe Überlieferungen zu Folge „Vitis alba“ bezeichnet, woraus dann im Laufe der Jahrhunderte der heutige Name abgeleitet wurde. In den Nachbarländern Deutschlands sowie in Osteuropa war der Elbling bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet. Nach und nach wurde die autochtone Rebsorte jedoch von anderen Weißwein-Reben wie Silvaner und Riesling verdrängt.

Historische Rebsorten - Blauer Elbling

Der Elbling ist eine spontane Sorten-Kreuzung 

Vermutlich handelt es sich beim Elbling um eine spontane Kreuzung zweier Rebsorten. Durch DNA-Analysen konnte man feststellen, dass es sich bei einer dieser gekreuzten Sorten um den sogenannten Weißen Heunisch handelt, bei der anderen sehr wahrscheinlich um die fränkische Rebsorte Traminer Sämling.

Ideal geeignet für den umweltschonenden Weinbau

Zwar stellt die früh reifende Rebsorte keine besonders hohen Ansprüche an den Standort, gedeiht aber besonders gut auf Böden aus Muschelkalk wie sie an der Mosel vorherrschen. Die Rebsorte Elbling ist übrigens auch hervorragend für den naturnahen, umweltschonenden Weinbau geeignet, da sie verhältnismäßig wenig Stickstoff benötigt und die relativ dicken Stämme der Rebe sehr alt werden können.

Weinreise durch Deutschland - Sachsen

Die drittwichtigste Rebsorte an der Mosel

Um die typische prickelnde Frische des Weins zu erhalten, wird vom Winzer Aufmerksamkeit beim Schutz der dünnhäutigen Trauben verlangt. Von der gesamten Anbaufläche her betrachtet bewegt sich der Elbling mit rund 524 Hektar im unteren Bereich der Bedeutung in Deutschland. An der Mosel ist der Elbling immerhin die drittwichtigste Rebsorte, wobei die Anbaufläche in den letzten Jahren noch leicht zurückgegangen ist. 

Flächenmäßiger Rückgang durch den Wegfall des Zehntweins

Auch in den Nachbarländern Deutschlands war die Rebe bis weit ins 19. Jahrhundert hinein stark verbreitet. Im Laufe der Zeit wurde die Rebsorte jedoch von anderen Weißwein-Reben in den Hintergrund gedrängt. Sein flächenmäßiger Rückgang hängt vermutlich historisch eng mit dem Wegfall des Zehntweins an die Kirche zusammen. Als ertragreiche Rebsorte war der Elbling beliebt für die ökonomische Herstellung des Pflichtanteils für die Kirche. 

 

Die vielen Namen des Elbling

Weil auch diese Rebsorte eine jahrhundertelange Geschichte hat, ist sie von einer Unmenge von Winzern in Italien und auch weltweit mit einem eigenen Namen versehen worden. Hier kommt ein ganzer Berg von anderen Namen für ein und denselben Wein. Viel Spass beim auswendig lernen.

Elbling heißt auch:

‘Aelbinen’, ‘Albana’ (verwendet in Italien, aber nicht mit der Sorte Albana zu verwechseln), ‘Albe’, ‘Alben’, ‘Albich’, ‘Albig’, ‘Albuelin’, ‘Albuelis’, ‘Allemand’, ‘Allemand Blanc’, ‘Allemand Facun’, ‘Alsacien’, ‘Alva’, ‘Argentin’, ‘Biela Zrebnina’, ‘Bielovacka’, ‘Bielovcka’, ‘Bielowaczkai’, ‘Blesec’, ‘Blesez’, ‘Bourgeois’, ‘Burgauer’, ‘Burgeger’, ‘Burgegger’, ‘Burger’, ‘Burger Blanc’, ‘Burger Elbling’, ‘Burgundertraube Gruen’, ‘Burgyre’, ‘Dickelbling’, ‘Dickweiss’, ‘Elbai Feher’, ‘Elbe’, ‘Elbele’, ‘Elben’, ‘Elben Feher’, ‘Elben Weiss’, ‘Elben Weisse’, ‘Elber’, ‘Elbinger’, ‘Elbling’, ‘Elbling Blanc’, ‘Elbner’, ‘Elmene’, ‘Elsaesser’, ‘Facan’, ‘Facum’, ‘Facun’, ‘Facun Blanc’, ‘Farantbily’, ‘Faucun’, ‘Fauler Elsasser’, ‘Frankenthal Blanc’, ‘Gemeine Traube’, ‘Geschlachter Burger’, ‘Gonais Blanc’, ‘Gouais Blanc’, ‘Grausilber’, ‘Grobburger’, ‘Grobe’, ‘Grobe Aus Oesterreich’, ‘Grobes’, ‘Grobriesling’, ‘Gros Blanc’, ‘Grossburger’, ‘Grosselbele’, ‘Grossriesler’, ‘Grossriesling’, ‘Grunsilber’, ‘Hartalbe’, ‘Haussard’, ‘Herblink’, ‘Heunisch Gruen’, ‘Isodora Brachybus’, ‘Klaemmer’, ‘Kleinbeer’, ‘Kleinbeere’, ‘Kleinberger’, ‘Kleinburger’, ‘Klember’, ‘Klemmer’, ‘Klemplich’, ‘Knoller’, ‘Kratkopeccelj’, ‘Kratkopecelj’, ‘Kristaller’, ‘Kristeller’, ‘Kurzstieler’, ‘Kurzstingel’, ‘Kurzstingl’, ‘Kurzstingler’, ‘Le Gros’, ‘Luttenbershna’, ‘Marmont Vert’, ‘Marmot’, ‘Mehlweisse’, ‘Morawka’, ‘Mouillet’, ‘Naesslinger’, ‘Nuernberger Zaeh’, ‘Nuesslinger’, ‘Pecek’, ‘Pezhech’, ‘Pezhek’, ‘Plant Commun’, ‘Plant Madame’, ‘Raesslinger’, ‘Raifrench’, ‘Raisin Blanc Des Allemands’, ‘Rauhelbene’, ‘Reinfransch’, ‘Rheinalben’, ‘Rheinelbe’, ‘Sauer- Grobes’, ‘Schuldenzahler’, ‘Seretonina’, ‘Silberweiss’, ‘Silvaner Weiss’, ‘Spizelbe’, ‘Srebonina’, ‘Srebrnina Bijela’, ‘Suessgrober’, ‘Suessgrobes’, ‘Sussgrober’, ‘Tarant Bily’, ‘Tarant De Boheme’, ‘Verdin Blanc’, ‘Vert Blanc’, ‘Vert Doux’, ‘Vodenjak’, ‘Weisalben’, ‘Weiselber’, ‘Weissalbe’, ‘Weisselben’, ‘Weisselbling’, ‘Weisser’, ‘Weisser Dickelbling’, ‘Weisser Elben’, ‘Weisser Elbling’, ‘Weisser Sylvaner’, ‘Weissstock’, ‘Welsche’, ‘Welschel’, ‘Ysele’

Erfrischend spritzig und unkompliziert 

Die weiße Rebsorte zeichnet sich durch eine erfrischende Spritzigkeit und einen leichten, unkomplizierten Charakter aus. Leicht gekühlte ist er an warmen Sommertagen ein idealer Durstlöscher. Der Elbling trocken erfüllt auch höhere Ansprüche an Bukett und Sensorik und liefert ein rundes, harmonisches Geschmacksbild. Man kann den Elbling-Wein zu deftigen Zwischenmahlzeiten ebenso bedenkenlos empfehlen wie zu Fischen und Meeresfrüchten. Durch seine leichte und geschmeidige Art ist der Elbling auch ein toller Sommerwein. 

 

Ein süffiger und erfrischender Tischwein

Der Wein ist durch einen Säuregehalt geprägt, der in etwa dem des Riesling entspricht, aber weicher wirkt. Man trifft ihn eher nicht als süßen Wein oder edelsüßen Weißwein. Klassische Trauben werden vorzugsweise zu ebenso süffigen wie erfrischenden Tischweinen ausgebaut oder für die Sektherstellung trocken und halbtrocken verwendet. Gerade im Sekt zahlt sich die besondere Spritzigkeit der Elbling-Rebe aus. Eine selten anzutreffende lokale Spezialität ist der Rote Elbling, der aus rötlichen Beeren hergestellt wird und die Farbe von Lachs aufweist.

Beachtliche Frische und Säuregehalt

Weine aus der Elbling-Traube sind eher trockene Weißweine und gelten unter Kennern in Deutschland als schmackhafte Raritäten mit einem exzellenten Ruf. Ein typischer frisch süffiger Weißwein der Elbling-Rebe beeindruckt mit einer beachtlichen Frische und einem temperamentvollen Säuregehalt. Der oft als süffig bezeichnete Charakter des Elblings und sein viel gerühmter, ausgewogener Fruchtgehalt macht den Weißwein mit der hellgelben bis blassgelben Färbung zu einem idealen Tischbegleiter. Typisch für den Elbling-Wein sind dezent duftende Apfelaromen. Am Gaumen gibt sich der belebende Elbling knackig und fruchtig.

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