Weinreise in die Provence
Aus der Provence kommen nicht nur die bekannten Kräuter, auch einige der besten und exklusivsten Weine stammen aus dieser französischen Region. Auch wenn sie weithin für ausgezeichnete Roséweine bekannt ist, werden hier jedoch auch exzellente Rot- und Weißweine produziert.
Die Weinregion der Provence befindet sich im Südosten Frankreichs, zwischen den Alpen und dem Mittelmeer, und breitet sich im Westen entlang der Côte d’Azur von Avignon über Marseille bis nach Nizza im Osten aus. Im Norden grenzt das Gebiet an das Rhone-Tal und im Westen an das Weingebiet von Languedoc.
Wein wurde hier schon zu Zeiten der Griechen produziert. Die Römer führten diese Tradition dann so erfolgreich weiter, dass der römische Kaiser Domitian, zum Schutz der römischen Weine, dann im Jahr ein Gesetz erließ, dass die Produktionsmenge begrenzte.
Das Gebiet teilt sich heute in mehrere Appellationen auf, von denen Châteauneuf-du-Pape die Bekannteste und Côtes-de-Provence und Côtes-du-Rhône die Größten sind.
Speziell Côtes-de-Provence war früher eher als Massenproduzent für Roséweine bekannt, diesen Ruf konnten engagierte Winzer jedoch weitgehend ausmerzen, in dem sie schon seit längerer Zeit Rot- und Roséweine von höchster Qualität produzieren.
Hier werden die Weinreben derzeit auf etwa 27.000 Hektar angebaut und von 600 Winzern bearbeitet. Immer noch überwiegt die Produktion der Roséweine, denn auf diese entfällen ca. 85 % der Gesamtproduktion.
Die restliche Produktionsmenge teilen sich die Rot- und Weißweine, wobei die Rotweine etwas überwiegen.
Die Böden und das Klima der Provence
Die Böden der Provence sind zu großen Teilen sehr steinig, was für eine ausgezeichnete Speicherung der Wärme führt. Darüber hinaus sind die Böden mitunter auch sehr kalkhaltig, was für das Gedeihen der Reben ebenfalls von Vorteil ist.
Da das Gebiet sehr nahe am Mittelmeer liegt, ist das Klima sehr mild und der Wind Mistral sorgt zusätzlich für trockene Luft aus dem Landesinneren.
Da der Mistral ein kalter Wind ist, stellt er aber auch gleichzeitig eine Gefahr für die Trauben dar, denn er kann die Reife der Reben stark beeinflussen.
Ansonsten ist das Gebiet mit etwa 3.000 Sonnenstunden sehr begünstigt und größere Niederschläge beziehen sich hauptsächlich auf die Wintermonate.
Weinreise nach Frankreich - Languedoc
Die Rebsorten der Provence
Die Rebsorte Grenache nimmt rund 70 % der gesamten Anbaufläche ein und ist somit die wichtigste rote Rebsorte.
Weitere rote Rebsorten sind die Carignan und die Consault, wobei alle drei Rebsorten meist zur Herstellung der Roséweine herangezogen werden.
Bei der Produktion der kräftigen Rotweine verwendet man in der Provence eher die Sorten Syrah, Mourvédere oder Cabernet Sauvignon. Die einheimische Sorte Calitor und die italienische Rebsorte Barbarossa, die in der Provence auch als Barbaroux bezeichnet wird, sind weitere rote Rebsorten der Region.
Bei den Weißweinen, die wie erwähnt eher eine untergeordnete Rolle spielen, werden hauptsächlich die Rebsorten Ugni Blanc, Sémillon, Grenache Blanc, Sauvignon Bland und Vementino angebaut.
Die Roséweine, die aus der Provence stammen, sind meist sehr süffig, frisch und schmackhaft, während die Rotweine durchaus schwerer, kräftiger und intensiver ausfallen können. Die Weißweine sind in ihrem Geschmack meist fruchtig und ebenfalls frisch.
Unsere Winzerempfehlung für die Provence
Château La Calisse
Die Besitzerin des Weinguts heißt Patricia Ortelli und erwarb das Gut im Jahr 1991.
Seit dieser Zeit wurden das Weingut und auch die Anbauflächen wieder auf Vordermann gebracht. Die Böden des Châteaus befinden sich auf 380 Metern Höhe und schön die Römer wussten die Vorzüge dieses Gebiets zu schätzen.
Die Besitzerin erhielt für ihre Weine schon mehrere Auszeichnungen und dies bei Rosé-, Rot- und Weißweinen.
Patricia Ortelli freut sich immer, ihre Leidenschaft für Wein und die Weinherstellung zu teilen und arrangiert deshalb auch gerne Verkostungen. Wenn man in der Region ist, sollte man hier unbedingt vorbeischauen.
Die Küche der Provence
In der Provence verwendet man immer gerne frische Zutaten aus der Region. Auberginen, verschiedene Kräuter, Pilze, Zucchini oder Tomaten sind nur einige der Gemüsesorten, die direkt in der Umgebung angebaut werden.
Gerichte, die rein aus Gemüse bestehen, sind hier sehr oft zu finden. Dies stammt noch aus der Zeit, in der Fleisch sehr teuer und für die Landbevölkerung nicht zu bezahlen war.
Heute werden Fleisch und Fisch natürlich überall serviert, aber bekannte Gerichte wie Ratatouille oder Aigo Boulido, eine Knoblauchsuppe mit Kräutern, sind fast in jedem Restaurant zu bekommen.
Und probieren sollte man die leckeren Gemüsegerichte immer, denn mit den schmackhaften Kräutern und Gewürzen sind diese alles andere als langweilig!
Die Sehenswürdigkeiten der Provence
Das Gebiet der Provence ist durchzogen von zahlreichen historischen Schätzen, jedoch ist auch die Natur mit ihren wunderschönen Pflanzen und Weinbergen einzigartig schön.
In der Provence gibt es extrem viel zu sehen, hier eine kleine Auswahl mit Highlights, die man nicht verpassen sollte.
Abtei Senanque
Die Abtei Senanque befindet sich auf einem herrlichen Landstrich inmitten herrlicher Lavendelfelder. Die Abtei wurde von Zisterziensermönchen gegründet und wechselte ihren Besitzer über die Jahre hinweg einige Male.
Heute wird die Abtei wieder von Mönchen bewohnt, weshalb auch nur einige der Räume, wie der Kapitelsaal zu besichtigen sind. Das Refektorium wird von den Mönchen beispielsweise auch heute noch zum Gebet genutzt und ist deshalb für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Die malerische Abtei ist aber trotzdem einen Besuch wert, vor allem im Zeitraum von Juni bis Juli, wenn die Lavendelfelder in voller Blüte stehen.
Die Abtei inmitten von Lavendel
Aquädukt Pont du Gard
Das Aquädukt wurde von den Römern 50 v. C. erbaut, um die Stadt Nimes mit Wasser zu versorgen. Heute ist man auf diese Wasserversorgung zwar nicht mehr angewiesen, das Aquädukt ist aber trotzdem noch tadellos erhalten.
Das Aquädukt hat man theoretisch in ein paar Minuten überquert, da man jedoch eine herrliche Aussicht hat und das Aquädukt selbst auch sehr imposant ist, kann man hier auch gut und gerne einige Stunden verbringen.
Ardêche-Schluchten
Die Schluchten der Ardêche befinden sich im nordwestlichen Ende der Provence und sind äußerst beeindruckend. Massive Felsen, grüne Bäume und der Fluss, der auch gerne von Kanufahrern genutzt wird, sind einfach ein herrliches Naturschauspiel.
Der Pont de l’arc bei Vallon ist ein besonders schöner Punkt, den man hier aufsuchen sollte. Am Fuße des natürlichen Meisterwerks befinden sich schöne Strände, und wenn einem das Wasser nicht zu kalt ist, kann man hier auch baden gehen.