Internationale Weingebiete

Weinreise an die Loire

Das Weinbaugebiet Loire wird auch als Val de Loire bezeichnet und umfasst mehrere Gebiete, die sich am Fluss Loire und zehn seiner Nebenflüsse befinden. Die große Weinbauregion umfasst dabei eine Rebfläche von etwa 70.000 Hektar und teilt sich in 32 AOC´s und 15 VDQS auf.

AOC steht dabei für Appellation d’Origine Contrôlée und VDQS steht für Vin Delimité de Qualité Supérieur. Das AOC ist ein Schutzsiegel, für landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie in diesem Falle für Wein. Im AOC Status sind mehrere Faktoren festgelegt, wie unter anderem eine kontrollierte Herstellung, die Zutaten oder auch der Ursprungsort, der verwendeten Grundstoffe. Außer in Frankreich wird diese Bezeichnung auch für Produkte aus der Schweiz verwendet. Das Siegel VDQS ist eine Vorstufe zum AOC Status, wobei sich VDQS rein auf Frankreich beschränkt. In dem VDQS Standard ist beispielsweise geregelt, dass ein Wein zu 100 % aus einem bestimmten Anbaugebiet stammen muss. Obwohl die Qualität der VDQS-Weine oft unter denen der AOC-Weine angesiedelt wird, sind diese jedoch häufig genauso gut und hochwertig, wie die AOC Weine.

Die Geschichte des Weinbaugebietes Loire

Der Weinbau um den Fluss Loire wurde zwar schon im ersten Jahrhundert n. Chr. von den Römern eingeführt, dies umfasste jedoch nur ein kleines Gebiet um Pays Nantais. Zu einem großen und bekannten Weinbaugebiet wurde die Region dann im fünften Jahrhundert, in dem große Klöster systematisch mehrere Rebflächen anbauten.

Die Rebflächen wurden über die nächsten Jahrhunderte hinweg ständig weiter vergrößert und die Weine aus Loire wurden in ganz Europa bekannt. Ab dem 15. Jahrhundert setzte das Gebiet dann zusehends auf höhere Qualität und begann mit dem Anbau von hochwertigeren Rebsorten wie der Cabernet Franc. Auch heute stehen die Weine aus der Loire für hohe Qualität und decken etwa 10 % der gesamten französischen Weinproduktion ab.

Weinreisen um die Welt - Dao

Die Böden und das Klima an der Loire

Da das Gebiet um die Loire relativ weitläufig ist, lassen sich hier auch verschiedene Böden finden. Von Kiesböden, über Sandböden, bis hin zu kalk-und tonhaltigen Böden ist in der Loire alles vertreten.

Ja nach Boden und Rebsorte variieren natürlich auch die Eigenschaften der Weine, die von trockenen und halbtrockenen Weißweinen, über weiße Dessertweine bis hin zu leichten Rot-, Schaum- und Roséweinen gehen.

Aufgrund der Größe des Gebiets, ist natürlich auch das Klima unterschiedlich.

Je weiter die Anbaugebiete vom Meer entfernt sind, desto kontinentaler wird das Klima. Grundsätzlich ist das Klima jedoch vom Atlantik beeinflusst und ist hautsächlich mild. Spätfrost ist jedoch bis in den Monat Mai möglich.

 

Die Rebsorten an der Loire

Die Weißweine werden je nach Gebiet aus den Rebsorten Chenin Blanc, Sauvignon oder Melon de Bourgogne gekeltert, wobei die Muscadet-Weine ausschließlich aus der Melon de Bourgogne produziert werden.

Die Rotweine werden aus Gamay, Pinot Noir oder Malbec hergestellt. Darüber hinaus werden in Loire aber auch noch die Rebsorten Tressalier, Pineau d’Aunis, Grolleau, Romorantin oder Grolleau Gris angebaut.

 

Die Winzerempfehlung für Loire

Domaine de Vieux Pressoir

Das idyllische Weingut liegt in einer herrlichen Gegend und wird seit einiger Zeit von Bruno Albert geführt, der auch gleichzeitig der Präsident der Appellation ist.

Mit modernsten Verfahren und Maschinen, jedoch auch mit einer gewissen Tradition baut der Winzer hier Weine aus, die durchaus als exzellent bezeichnet werden können.

Und was für die Besucher vielleicht noch schöner sein wird, ist die Tatsache, dass das Weingut auch gleichzeitig ein gemütliches Bed & Breakfast Hotel ist.

Man wohnt hier mitten in dem schönen Weindorf und die Verkostungen der hervorragenden Weine, werden dem Urlaub bestimmt zum unvergesslichen Erlebnis machen.

 

Die Küche der Loire

Eine stehende Bezeichnung für die Loire Küche gibt es eigentlich nicht, denn so wie das Gebiet nicht wirklich abgegrenzt ist, so sind auch die Kochkünste von verschiedenen Einflüssen geprägt.

Natürlich basieren viele Gerichte, die in der Region zubereitet werden, auf der französischen Küche. Hier werden jedoch auch mehrere Kochstile miteinander kombiniert.

Zu den Spezialitäten des Gebietes zählen unter anderem das Wild aus der Sologne, Pilze aus den troglodytischen Höhlen oder auch frischer Süßwasserfisch. Besonders gut schmecken hier auch frisches Obst und Gemüse, was häufig aus dem Gebiet der Touraine stammt.

Geheimtipps für die Loire

Die Sehenswürdigkeiten an der Loire

Das große Gebiet der Loire steckt natürlich voller interessanter Bauwerke, wunderschöner Natur und kulturellen Überraschungen. Ob mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto – es gibt viel zu sehen!

Regionalpark Loire-Anjou-Touraine

Der einzigartige Nationalpark erstreckt sich über 2.700 Quadratkilometer und hier ist man am besten mit dem Rad oder auf dem Fluss unterwegs. Hier kann man dem Verlauf der Loire über 150 Kilometer mit dem Rad folgen oder sich auch gemütlich mit einem Kanu, einem Kajak oder einem anderen Boot dahin treiben lassen.

Neben einer fantastischen Blumen- und Naturwelt gibt es hier auch viele seltene und weniger seltene Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Biber, Lachmöwen oder Meerschwalben sind hier unterwegs und von den unzähligen Aussichtspunkten hat man eine herrliche Aussicht über den Fluss, das Tal und auch über einige Weinberge.

 

Apremont-Sur-Allier

Dieses Dorf zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs und die Symphonie aus verschiedenen Farben bei den Gebäuden und extravaganten Blumengärten, ist einfach wunderschön.

Früher wurden in dem Dorf Steine gebrochen und über die Loire verschickt, um aus ihnen beispielsweise die Kathedrale von Orleans oder die Abtei von Saint-Benoit-sur-Loire zu errichten.

In dem Dorf selbst befindet sich auch eine imposante Festung, die im 19. Jahrhundert umgebaut wurde.

Sancerre

Die Stadt zählt zwar nicht zu den schönsten Orten Frankreichs, wird jedoch als einer der schönsten Umwege Frankreichs bezeichnet. Sancerre ist ein außergewöhnliches Weinbaugebiet und der Ort, auf einem felsigen Hügel, ist ein wunderschönes kleines Durcheinander.

Kleine Gässchen führen durch die Stadt und bei einem gemütlichen Spaziergang kann man viele kleine Schätze entdecken. Traditionelle Architektur und viele freundliche Menschen warten auf die Besucher.

Bei den zahlreichen Winzern des Ortes ist es gut möglich, dass man auf eine Verkostung eingeladen wird und hier sollte man keinesfalls ablehnen – es lohnt sich, die Spitzenweine zu probieren!

Briare

Die Stadt Briare ist vor allem für eine Sehenswürdigkeit bekannt, und das ist die Brücke, die die Loire überspannt. Das Bauwerk ist von den Werken des Gustave Eiffel beeinflusst, nicht verwunderlich also, dass es an den Eiffelturm erinnert.

Die Brücke überspannt die Loire auf einer Länge von 662 Metern und bis 2003 war sie damit die längste metallische Kanalbrücke der Welt.

Saint-Brisson-Sur-Loire

Hier fühlt man sich wie im Mittelalter! Das Schloss liegt zwischen den Städten Briare und Gien und veranschaulicht sehr eindrucksvoll, wie man sich damals vor Eindringlingen geschützt und verteidigt hat.

In dem Schloss kann man originalgetreue Nachbildungen der mittelalterlichen Kriegsmaschinen bewundern und bei verschiedenen Veranstaltungen kann man sogar zusehen, wie diese in Betrieb genommen werden.

An der Loire gibt es jedoch noch viel mehr zu sehen, wie die Königsstadt Blois oder natürlich die Stadt der Schätze: Orléans! In diesem schönen Gebiet sollte man sich einfach Zeit nehmen und sich von den einzigartigen Kunstschätzen und der herrlichen Natur verzaubern lassen!

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