Internationale Weingebiete

Weinreise nach Korsika

Korsika ist eine französische Insel, die nach Sizilien, Sardinen und Zypern die viertgrößte Insel im Mittelmeer ist. Der Weinbau geht auf der Insel bis in das Altertum zurück, in dem verschiedene römische Völker die Insel besiedelten. Besonders bedeutend wurde der Weinbau dann mit der Herrschaft der Genueser im Mittelalter.

Diese ließen den Wein aus wirtschaftlichen Interessen per Gesetz anbauen.

Die Insel ist dabei besser als sein Ruf. Während die Weine weithin als günstige Landweine bezeichnet werden, gelten einige Weine als sehr beliebte Exoten, die mitunter sehr begehrt sind. Dies liegt vor allem an den seltenen Reben, die häufig nur auf Korsika angepflanzt werden.

 

Die Geschichte von Korsika

Das Gesetz aus dem Jahr 1572 sah vor, dass jede Familie vier Reben anbauen musste. Später wurde das Gesetz dann erweitert und jeder Korse musste entweder einen Obst- oder Olivenbaum oder alternativ 20 Reben anpflanzen.

So kamen dann italienische Trauben auf die Insel und der Weinbau wurde zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel.

Nachdem Korsika dann unter die Herrschaft Frankreichs geriet, wurde der Weinbau nochmals intensiviert. Die Anbaufläche nahm von etwa 1800 Hektar auf über 12.000 Hektar zu. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung lebten nun ausschließlich vom Weinbau.

Im Jahr 1873 kam dann jedoch die Reblaus auf die Insel und zerstörte innerhalb kurzer Zeit alle Reben.

Für die Wirtschaft und die Bevölkerung war dies natürlich ein Desaster, weshalb viele Korsen auswanderten. Nachdem der erste und der zweite Weltkrieg zusätzlich viele Opfer in der Bevölkerung forderten, ging die Entwicklung des Weinbaus massiv zurück.

In den 60er Jahren wanderten etwa 18.000 Flüchtlinge aus dem Algerienkrieg in das Land ein und hauchten dem Weinbau neues Leben ein. Innerhalb weniger Jahre wurden Weinanbauflächen von etwa 20.000 Hektar angelegt und der Weinbau wurde wieder zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige.

Heute verabschiedet man sich zusehends von der Massenproduktion der Weine, denn jetzt steht wieder mehr die Qualität der Weine im Vordergrund.

 

Die Böden und das Klima von Korsika

Die Böden der Insel unterscheiden sich mit ihrer Lage. Im Westen sind hauptsächlich Granitböden vertreten. Im Norden bestehen die Böden mehr aus Schiefer und in Patrimonio herrscht Tonerde vor.

Zwischen den Regionen Bastia und Sari-Solenzara ist der Boden aus sandigem Mergel und Schlamm. Kalksteinhaltige Böden lassen sich hingegen vor allem am Cap Corse finden.

Mit den unterschiedlichen Böden und dem typischen Mittelmeerklima mit trockenen und milden Sommern ist Korsika ideal für den Weinbau geeignet. An den Küsten schwankt die Temperatur zwischen 5°C im Winter und etwa 30°C im Sommer.

Bei den höheren Berglagen kann es auch zu Schneefall und geschlossenen Schneedecken kommen. Aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen variieren auch die Wachstums- und Reifebedingungen der Reben, was wiederum zu unterschiedlichen Weinen führt.

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Die Rebsorten auf Korsika

Durch die römische Herrschaft sind in dem Weinbaugebiet von Korsika vor allem italienischstämmige Sorten wie Carcajolo, Noir, Niellucciu oder Sciaccarello für die Rotweine vertreten. Bei den Weißweinen sind es die Genovése- und die Vermentinu-Trauben.

Mit der französischen Herrschaft kamen dann auch die Sorten Barbarossa, Cinsaut, Garignan, Ugni Blanc oder Syrah hinzu.

In den letzten Jahren wurde die Anbaufläche vor allem durch die Sorten Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Pinot Noir und durch die äußerst aromatische Sorte Viognier ergänzt.

 

Winzerempfehlung für Korsika

Les Vignerons d’ Aghione

Das Weingut wurde im Jahr 1975 gegründet und befindet sich im Osten Korsikas, zwischen Ghisonnaccia und Aléria. Auf 850 Hektar baut das Weingut die Reben an, wobei sich alle Reben direkt um das Gut befinden.

Die Rebstöcke gedeihen auf roten Sandböden, Kieselsteinböden und Kalkböden. Die Weine, die von dem Gut hergestellt werden, gelten als besonders außergewöhnlich und exklusiv. Wenn man in der Gegend ist, sollte man dem Weingut unbedingt einen Besuch abstatten.

Die Küche Korsikas

Die Küche Korsikas ist zum großen Teil von französischen Einflüssen geprägt.

Hinzu kommen aber auch italienische Einflüsse und nicht zuletzt die ganz eigene Kochkunst der Insel. Wie es für Inseln in der Regel typisch ist, bestimmen auch hier Meeresfrüchte und Fische einen Großteil des kulinarischen Angebotes. Darüber hinaus werden jedoch auch deftige Fleisch- oder leichte Gemüsegerichte zubereitet.

Durch die vielen Einflüsse sind in der Küche Korsikas auch viele Gewürze vertreten. Ob wilder Thymian, Lavendel, Rosmarin, Myrthe oder Macchia, die Würzmöglichkeiten auf der Insel sind vielfältig und werden auch immer gerne genutzt.

Vor dem Essen wird in Korsika auch gerne ein Aperitif in Form des korsischen Cap-Corse Weins gereicht. Der süße Wein steht in Korsika für eine perfekte Einstimmung auf die feinen Leckereien, die folgen.

 

Die Sehenswürdigkeiten auf Korsika

Die Insel mit Tradition befindet sich landschaftlich natürlich in einer wunderschönen Lage.

Die Küsten, die Berge und das blaue Meer sind fast überall auf der Insel ein herrliches Panorama, in dem man schon vom Anschauen glücklich wird.

Die historischen Städte, Burgen oder Schlösser haben jedoch auch einiges zu bieten, was man nicht verpassen sollte!

Corte

Corte wird auch als heimliche Hauptstadt Korsikas bezeichnet und die historische Stadt befindet sich mitten im Herzen der Insel. Die Stadt wurde über Jahrhunderte hinweg immer stark umkämpft und eine alte Festung thront auch heute noch imposant auf einem Felsen über der Stadt.

Für Wanderer ist die Umgebung um Corte ebenfalls perfekt geeignet, denn von hier aus gibt es verschiedene Touren, die beispielsweise zum Capitellosee oder in das Tavignanotal führen.

Corte ist auch gleichzeitig die einzige Universitätsstadt Korsikas und aufgrund der vielen Studenten natürlich voller Leben. In den zahlreichen Cafés und Bars der Stadt ist immer etwas los, und wenn man etwas erleben will, ist man in dieser Stadt genau richtig!

Bonifacio

Die Stadt Bonifacio ruht hoch auf einem Kreidefelsen und ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel. Die Altstadt befindet sich auf einem 60 – 80 Meter hohen Kalkplateau, welches teilweise von Meerwasser überspült ist.

Einige Häuser stehen extrem nah am Abgrund, was mehr als beeindruckend aussieht.

Die besten Infos für Bonifacio

Der Hafen von Bonifacio befindet sich in einem geschützten Fjord und in der Stadt gibt es viele interessante Bauwerke, wie eine scheinbar uneinnehmbare Festungsanlage zu sehen.

Calvi

Calvi ist eigentlich eine kleine Stadt mit nur etwa 5500 Einwohnern, in den Sommermonaten sind jedoch fast zehnmal so viele Personen anwesend. Hotels, Ferienwohnungen und Campingplatze werden geöffnet und sind nahezu immer ausgebucht.

Im Hafen liegen prunkvolle Jachten und auch in der Bucht sind schicke Boote zu sehen, die im Hafen nicht mehr unterkamen. Der Sandstrand von Calvi ist fast sechs Kilometer lang, weshalb die Stadt vor allem bei Familien beliebt ist.

Wer Jubel und Trubel mag, wird sich hier wohlfühlen.
 

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