Internationale Weingebiete

Weinreise in die Champagne

Als Champagne wird das Weinbaugebiet bezeichnet, welches für den Anbau der Grundweine des Champagners zugelassen ist. Die Grenzen des Gebietes wurden dabei im Juli 1927 festgelegt und es umfasst unter anderem die Regionen Picardie und Île-de-France.

Das gesamte Anbaugebiet umfasst ungefähr 34.000 Hektar und ist in fünf Départements aufgeteilt. Die einzelnen Départements sind Aisne, Aube, Marne Seine-et-Marne und Haute-Marne. In Seine-et-Marne und Haute-Marne befinden sich jedoch nur kleinere Anbauflächen, der größte Teil wird in den drei anderen Départements produziert.

Das große Gebiet ist in mehr als 260.000 kleine Parzellen unterteilt. Diese vielen Parzellen werden von den Winzern besonders sorgsam gehegt und gepflegt. Genau diese spezielle Pflege ist einer der Gründe, warum die dort angebauten Weine alle einen exzellenten und einzigartigen Charakter besitzen.

 

Die Böden und das Klima der Champagne

Die Böden des Gebiets sind geprägt von Belemnit-Kreide, die aus der Oberen Kreidezeit stammt. In den speziellen Böden kann die Feuchtigkeit sehr gut gespeichert werden und auch überschüssiges Wasser kann hervorragend nach unten hin abfließen.

Im südlichen Anbaugebiet lassen sich auch kalkhaltige Böden finden, die mit Lehm vermischt sind. Die vorherrschenden Bodenarten sind in der Champagne ideal für den Anbau von edlen Rebsorten geeignet.

Das Klima ist in diesem Gebiet semi-kontinental mit ozeanischen Einflüssen. Die Niederschläge sind gemäßigt und die Region ist recht sonnenverwöhnt. Besonders die Monate Juli und August sind sehr sonnenreich, hier finden etwa Einviertel der jährlichen 1.650 Sonnenstunden statt.

In dem milden Klima reifen die edlen Rebsorten sehr lange und gerade diese lange Reifedauer führt bei den Champagnerweinen zu einer fantastischen Frische und Finesse.

Die Rebsorten

Die Chardonnay, die Pinot Noir und die Pinot Meunier sind die drei wichtigsten Rebsorten der Region. Der Kreideboden ist aufgrund seiner guten Wasserversorgung vor allem für den Anbau der Chardonnay Traube geeignet, weshalb sie in dem Kreidegebiet etwa 28 % der Anbaufläche in Anspruch nimmt.

Die schwereren Böden des Départements Aube sind exzellent für die Pino Noir geeignet, die hier etwa zu 39% angebaut wird. Der Rest des Anbaugebietes entfällt auf die Pinot Meunier, die auf den lehmigen Böden äußerst gut gedeiht.

Trends im Weinbau

 

Winzerempfehlung für hervorragende Grand Cru

Jeaunaux-Robin

Cyril und Clémence Jeauniaux-Robin haben dieses Weingut in den Neunziger Jahren von den Eltern übernommen und produzieren heute jährlich etwa 45.000 Flaschen edelste Weine und Champagner. Das etwa 4,5 Hektar große Weinbaugebiet liegt südlich von Epernay und konnte schon einige hochwertige Auszeichnungen für sich verbuchen.

Im Durchschnitt sind die Reben des Weinguts 35 Jahre alt und geerntet wird hier hauptsächlich per Hand. Durch diese feine Lese werden nur die besten Trauben verwendet, was in hervorragenden Endprodukten resultiert. Beim Anbau wird großteils auf chemische Zusätze verzichtet und durch die geringe Zugabe von Zucker behalten die Weine ihre Frische und Einzigartigkeit.

Die Küche der Champagne

Wie es sich für ein Gourmetland und vor allem für so eine edle Region wie die Champagne gehört, werden hier zahlreiche Speisen mit hochwertigem Champagner gekocht oder verfeinert. Ob in der Vorspeise, als Sauce verkocht oder auch als Sorbet zum Dessert – Champagner ist hier beliebt und wird natürlich auch häufig als Tischgetränk gereicht.

Abgesehen davon ist die Küche in der Champagne relativ deftig und herzhaft. Lauch, Kartoffeln, Zwiebeln, Endivien oder Kohl sind in vielen Gerichten zu finden und auf der Fleischseite steht sehr oft Lamm- oder Schweinefleisch auf dem Speiseplan.

Aufgrund der Wälder wird in diesem Gebiet auch sehr oft Wild gegessen. Wildschweine, Fasane oder Perlhühner werden hier zu einzigartig schmackhaften Menüs verkocht und auch die naheliegenden Flüsse und Seen liefern fantastische Fische wie Forellen oder Aale.

Spezialitäten aus dieser Region sind unter anderem die gefüllte Lammschulter, die in Frankreich auch als Agneau á la Champenoise bezeichnet wird. Andouilettes, eine deftige Wurst aus fein gehackten Inneren, ist ebenfalls ein Klassiker, der neben der Boudin Blanc, einer hellen Schweinswurst, sehr oft gereicht wird.

Selbstverständlich fehlt auch in der Champagne die Käsebegleitung nicht. Chaource ein kräftiger Weichkäse aus Kuhmilch, zählt mit dem Langres, einem orange-roten Weichkäse aus Kuhmilch, zu den beliebtesten Käsesorten der Region.

 

Die Sehenswürdigkeiten der Champagne

Die Region Champagne Ardenne ist etwa 25.600 Quadratkilometer groß und neben wunderschönen und dichten Wäldern gibt es hier auch kleinere und größere Ortschaften, die kulturell nicht weniger interessant sind.

Charleville-Méziéres

Charleville-Méziéres ist die Hauptstadt des Départements Ardennes und befindet sich an einem Flussübergang, weshalb die Stadt auch als „Tor zu den Ardennen“ bezeichnet wird. Die interessantesten Plätze dieser Stadt sind neben der wundervollen Landschaft und den historischen Häusern, der Place Ducale und die gotische Kathedrale l’Esperance.

Der Place Ducale ist vor allem ein Besuchermagnet, da er deutliche Ähnlichkeiten zu dem Place des Vosges in Paris aufweist. Ein beeindruckender Platz, den man auf jedem Fall gesehen haben sollte.

Langres

Im Süden der Champagne, direkt auf einem Felsen, befindet sich Langres. In der Umgebung liegen mehrere Flüsse und Seen, weshalb der Ort auch gerne als Kurort genutzt wird. Die gesamte Stadt ist von historischen Befestigungsmauern umgeben und im Inneren findet man die imposante Cathédrale St-Mammés.

Für Besucher ist die Stadt vor allem aufgrund des Museums interessant, hier kann man viel über die Geschichte der Region erfahren. Des Weiteren finden in dem Ort in den Sommermonaten zahlreiche Theater und Festspiele statt, die natürlich im Freien ausgetragen werden. Ein wundervolles Ambiente und eine ganz besondere Atmosphäre sind hier garantiert.

Reims

Die Stadt Reims ist mitten im Zentrum der Champagne-Region und ist umgeben von zahlreichen Weinbergen und Winzern. Die Stadt wird auch als „Champagnerhauptstadt der Welt“ bezeichnet und eine Verkostung sollte bei einem Besuch auf jedem Fall auf dem Programm stehen.

Für historisch Interessierte bietet die Stadt auch eine imposante Kathedrale, die aus dem fünften Jahrhundert stammt. Bis zum Jahr 1825 wurden hier fast alle Könige Frankreichs gekrönt, weshalb Reims nicht nur die Champagnerhauptstadt sondern auch die „Stadt der französischen Könige“ ist. Aufgrund der herrlichen Naturlage ist natürlich auch das Wandern und Spazierengehen bei Reims ein unvergessliches Vergnügen.

Die Stollen unter der Stadt Épernay

Unter der Stadt Épernay befinden sich kilometerlange Stollen, in denen viele exklusive Champagnerflaschen lagern. Bei wohltemperierten 9 – 12 °C wird man hier auf Wunsch durch die Gänge geführt und zum krönenden Abschluss folgt bei den meisten Touren selbstverständlich auch eine Verkostung.

Die richtige Trinktemperatur

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