So muss Wein schmecken

Welcher Wein passt zu mir?

Was letztlich im Glas landet, ist mehr als nur Geschmackssache. Die richtige Weinwahl ist nicht leicht und sollte auf keinen Fall dem Zufall überlassen werden.

Wie wäre es mit einem Glas Wein? Dieser Einladung wird jeder gern nachkommen.

 Der Gang in den Supermarkt führt hin zu Regalen voller schmaler, dickbauchiger, langhalsiger oder eleganter Flaschen, die mit bunten Etiketten die Blicke auf sich ziehen.

Doch was ist nun eigentlich drin und welcher Wein passt zu mir? Wer sich diese Fragen stellt, der sollte auf jeden Fall etwas tiefer in die Materie eindringen, damit das Glas Wein mit Freunden nicht zur Enttäuschung wird.

 

Tafelwein und Landwein - Das Glas für jeden Anlass

Für das tägliche Gläschen am Abend empfehlen sich diese Schoppenweine.

Sie sind unkompliziert, frisch und leicht und stehen stellvertretend für die Region, in der sie erzeugt wurden. Was sind nun Tafelweine und was Landweine? Tafelweine sind Verschnitte. Sie bestehen also nicht nur aus einer Traube.

Es gibt hierbei Vorschriften hinsichtlich der verwendeten Rebsorten und des Alkoholgehalts. Bei den Landweinen wird differenzierter vorgegangen. Hier sind die Rebsorten und die Herkunftsgebiete per Gesetz geregelt.

In Deutschland ist die Bezeichnung Tafelwein seit Anfang der 1970er Jahre geläufig.

Etwa zehn Jahre später wurde die Kategorie der Landweine neu geschaffen. Tafelwein aus Deutschland stammt von deutschen Reben. Tafelweinen darf Zucker zugesetzt werden, um einen höheren Alkoholgehalt zu erzielen.

Landweine stehen in der Hierarchie über den Tafelweinen. Auf dem Etikett findet sich eine geografische Bezeichnung. Es gibt also Landweine von der Mosel oder Landweine aus dem Rheingau. In diesem Zusammenhang taucht häufig die Bezeichnung Markenwein auf.

Markenweine sind ebenfalls Verschnitte. Anstatt der genauen Herkunft, tragen diese Weine Phantasiebezeichnungen, die nicht auf die Herkunft schließen lassen dürfen.

 

Qualitätsweine - Klasse im Glas

In beinahe jedem Weinbauland der Welt werden Qualitätsweine erzeugt. Wann der Wein den Sprung in diese Liga schafft, wird in den einzelnen Ländern gesetzlich geregelt.

Dabei kann es zu großen Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern kommen. Die Weine werden behördlich geprüft. Entscheidende Kriterien hierbei sind Farbe, Geschmack oder Mindestmostgewicht.

In Deutschland regelt das Weingesetz seit 1971 die Standards. Es wird in einfache und gehobene Qualitätsweine unterschieden. Letztere besitzen ein Prädikat. Qualitätsweine mit Prädikat werden in fünf Klassen eingeteilt:

- Kabinett
- Spätlese
- Beerenauslese
- Auslese
- Trockenbeerenauslese

Qualitätsweine mit Prädikat dürfen nicht mit Zucker angereichert werden. Ausschlaggebend ist allein die Süße der Trauben. Die Auslese schreibt die getrennte Kelterung von vollreifen Beeren vor.

Beerenauslesen bestehen aus überreifen Früchten und Trockenbeerenauslesen bestehen aus edelfaulen Beeren. Eine Sonderstellung unter den Beerenauslesen nimmt der Eiswein ein. Dieser Rebensaft wird ausschließlich aus gefrorenen Trauben erzeugt.

 

Schaumwein, Sekt und Champagner - das besondere Getränk für die Feier

Keine Feier oder Party ohne Sekt. Dabei zählt weniger die Herkunft der Trauben.

Zum Kauf verleiten uns eher bekannte Markennamen, die für Qualität stehen. In einigen Ländern bestehen auch bei diesen prickelnden Getränken gesetzlich geregelte Qualitätsstufen. Bester Beweis hierfür ist Frankreich, welches seine Schaumweine aus der A. C. Champagne als Champagner deklariert und ihnen damit eine Alleinstellung verschafft.

In Deutschland wird in Schaumwein, Qualitätsschaumwein oder Sekt unterschieden. Schaumwein ist Schaumwein, wenn wenigstens ein Mindestdruck von drei Bar bei 20 Grad herrscht.

Sekt und Qualitätsschaumwein müssen neun Monate lagern und durchlaufen eine Qualitätsprüfung. Eine entsprechende Prüfnummer auf dem Etikett gibt Aufschluss darüber. Was uns ein Weinetikett sagen möchte, wird in einem anderen Kapitel behandelt.

Junger Wein oder Reifer Wein?

Sollen Sie sich nun für einen jungen oder eher für einen älteren Wein entscheiden.

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Der Wein muss einfach zum Anlass passen. Bei einer Gartenparty im Sommer ist ein fruchtiger, spritziger, junger Wein der ideale Begleiter. Gut gekühlt sind junge Weine die idealen Durstlöscher.

Ein Festessen wird nicht alle Tage aufgetischt. Dann darf es zu einem saftigen Braten schon einmal ein reifer und vollmundiger Wein sein, der vielleicht auch seinen Preis hat.

Entscheiden Sie selbst, welcher Wein am besten zu Ihnen passt. Ein junger Wein ist frisch im Geschmack. Der Weinkenner wird aber auch anmerken, dass er sich irgendwie unfertig auf der Zunge anfühlt. Bei alten Weinen beseht diese Gefahr nicht.

Der Nachteil dieser edlen Tropfen besteht darin, dass sie uns schneller zu Kopfe steigen.

Viele Weine erlangen heute weit früher die nötige Reife, der modernen Kellertechnik sei Dank. Junge Weine liegen auf jeden Fall im Trend. Der Federweißer hat ebenso überall Freunde gefunden wie der Beaujolais Nouveau.

Jeder Wein entwickelt sich auch in der Flasche weiter. Je früher ein Wein trinkfertig ist, desto kürzer ist seine Lebenserwartung. Wie hoch die Lebenserwartung eines Weines ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Jahrgang und die Rebsorte spielen dabei keine unwesentliche Rolle.

Der Charakter von jungen Weinen

Junge Weine können durchaus bereits einige Wochen nach der Lese ins Glas wandern.

Leichte Tafelweine sind meist schnell trinkfertig. Man sollte sie schnell aufbrauchen, denn ein Tafelwein hat bereits nach etwa zwei Jahren seine Lebensdauer überschritten und verliert deutlich an Geschmack.

Jung getrunken werden sollten auch Roséweine, da sie nur wenig Gerbstoffe besitzen. Auch beliebte Weine wie Silvaner, Müller-Thurgau oder Grüner Veltliner sollten Sie nicht länger als drei Jahre lagern.

Das ist ein junger Wein

 

In Tischweinen steckt Potential

Gehobene Tischweine brauchen eine geraume Zeit, um zu reifen und ihr Potential zu entfalten. Rieslinge bilden eine Ausnahme unter den Weißweinen und Spätlesen können bis zu zehn Jahren gelagert werden.

Auch Rotweine aus Cabernet Sauvignon, Syrah oder Merlot benötigen ein paar Jahre Reifezeit.

 

Alte Weine zeigen Reife

Edle Weine mit Charakter können ein Menschenleben überdauern.

So sind Riesling Trockenbeerenauslesen auch nach 100 Jahren noch trinkbar.

Bordeauxweine können auf Grund des hohen Gerbstoffgehalts noch älter werden. Besonders gut lagerfähig sind auch Sherry, Marsala oder Madeira. Schaumweine dagegen sind an kein Alter gebunden und sind sofort nach ihrer Abfüllung trinkreif.

Nun haben Sie einen groben Überblick über die Weinvielfalt bekommen und können ganz in Ruhe damit beginnen, sich mit den einzelnen Rebsorten, ihren Vorzügen und ihrem Charakter auseinanderzusetzen, um schließlich ihren Lieblingswein zu finden.

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