Preise im Umbruch

Wie Überproduktion den Markt verändert

Volle Keller in Frankreich, sinkender Konsum in Deutschland: Der Weinmarkt steht vor einem strukturellen Wandel. Preise fallen, EU-Politik greift ein, und Winzer müssen neue Wege finden.

Die Dimension der Überproduktion

Die EU-Kommission meldete für 2023: In Frankreich lagern über 23 Millionen Hektoliter Wein unverkauft in den Kellern. In Spanien und Italien ähnliche Zahlen. Grund: geringere Nachfrage, gleichzeitig stabile bis steigende Ernten.

Folgen für Preise

In Bordeaux fielen die Preise für einfache Rotweine um bis zu 30 Prozent. In Burgund, lange ein Luxussegment, sind erste Preiskorrekturen sichtbar. Auch in Deutschland wird der Druck spürbar: Billigimporte konkurrieren mit heimischen Erzeugnissen.

Politische Eingriffe

Frankreich erhielt 2023 von der EU 200 Millionen Euro, um Weine zu destillieren – also zu Industriealkohol zu verarbeiten. Ziel: die Lager leeren und den Markt stabilisieren.

Chancen für Deutschland

Während Billigweine unter Druck geraten, haben hochwertige deutsche Weine die Chance, sich klar zu positionieren. Besonders Bio-Weine und autochthone Sorten profitieren vom Wunsch nach Differenzierung.

Fazit

Der Weinmarkt steht vor einer Neuordnung. Wer auf Qualität und Eigenständigkeit setzt, kann profitieren – alle anderen geraten in den Strudel der Überproduktion.

Sponsored link:
VINZERY



Weitere Themen für Sie