Wo und wie wächst Wein richtig?

Naturprodukt Wein

Der Mensch hat die Weinkultur seit jeher geprägt und beeinflusst. Doch am Anfang, ganz am Anfang, da steht die Natur selbst. Die Erde, in der die Reben reifen und das Klima, welches diesen Prozess begleitet sind die natürlichen Vorraussetzungen für den Wein, der sich später im Glas befindet.

Der Mensch kann diese Entwicklung mit seinem Wissen und seiner Erfahrung begleiten. Doch letztendlich müssen wir uns den Vorgaben der Natur beugen. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, das sich Weinberge eben nicht überall befinden, sondern genau dort, wo die Natur es zulässt.

 

Wie das Klima so der Wein

Es ist kein Geheimnis, dass der Weinbau in wärmeren Regionen geradezu boomt.

Doch allzu viel ist selten gesund und auch zuviel Hitze vertragen die Trauben nicht. Ebenso haben die Reben nur ungern kalte Füße und auch zuviel Niederschlag bekommt den Trauben nicht.

Pech für die Skandinavier, denn Weinbau ist nur in den gemäßigten Klimazonen möglich. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als den Blick neidvoll gen Süden zu wenden oder vom nächsten Urlaub in ein Weinland ihrer Wahl zu träumen.

Überhaupt beginnt der Weinbau erst bei den deutschen Weinbaugebieten.

Diese sind vergleichsweise von eher geringer Fläche und befinden sich meist an Flussläufen. Die Reise auf der Suche nach den perfekten klimatischen Gegebenheiten führt weiter über Elsass und Campagne.

Je näher man dem Mittelmeer kommt, umso intensiver wird Weinbau betrieben. Beim Gedanken an Griechenland, Bulgarien, Spanien oder Portugal gerät jeder Weinliebhaber ins Schwärmen. Je weiter die Reise in Richtung Tropen führt, desto weniger Reben sind hier noch anzutreffen. Im tropischen Afrika ist Weinbau so gut wie überhaupt kein Thema.

Verallgemeinert lässt sich sagen, dass Weine eigentlich nur zwischen dem 30. und 50. Grad nördlicher Breite und dem 30. und 40. Grad südlicher Breite angebaut werden.

Das Klima für den optimalen Wein ist also nicht zu heiß und nicht zu kalt, sonnig und möglichst trocken. Diese Voraussetzungen sind nur in der gemäßigten Klimazone gegeben. Rotweintrauben benötigen zur Reife mehr Wärme als Weißweine.

 

Wein braucht Wärme, Licht und Feuchtigkeit

Haben die Trauben zu wenig Wärme abbekommen, dann würde das Ergebnis niemand befriedigen. Zucker ist unentbehrlich dafür, dass Wein überhaupt entsteht. Ist nicht der für die Gärung notwendige Zuckergehalt vorhanden, dann sind die Weine dünn und ohne Aroma.

Sonne ist also ganz wichtig, um die Trauben reifen zu lassen. Nicht zu verachten ist aber auch die Säure, besonders wenn die Weine frisch und fruchtig schmecken sollen. Säure bildet sich bei kühleren Temperaturen.

Rebpflanzen reagieren je nach Sorte unterschiedlich auf Frost. Der höchste mitteleuropäische Weinberg befindet sich im 1.200 Metern Seehöhe im Schweizer Kanton Wallis. Je nördlicher der Weinberg liegt, desto größer sind die Herausforderungen für seine Bewirtschaftung. Hierbei bedient sich der Winzer einiger Tricks.

Setzt man zum Beispiel die Rebstöcke dichter zusammen, dann spenden die Pflanzen sich gegenseitig Wärme. Viele Weinlagen befinden sich unweit von Flüssen. Dieser Umstand ist kein Zufall, sondern lässt sich damit begründen, das Wasser Wärme sehr gut zu speichern vermag.

Ein an einem Fluss oder See gelegener sonnenbeschienener Südhang ist ein wahrer Geheimtipp für den erfolgreiche Weinanbau.

In Deutschland ist der Weinanbau nur in ausgewählten und klimatisch begünstigten Lagen möglich. Kalte Winde vertragen die Reben ebenso wenig wie Frost. Rebstöcke an sich sind zunächst recht frostbeständig.

Im Winter halten die Reben Temperaturen von bis zu minus 20 Grad aus. Gefahr droht bei späten Frösten im Frühling. Dann werden die zarten, jungen Triebe geschädigt.

Kommt der Frost zu früh im Jahr, dann hat dies ebenfalls katastrophale Folgen für den Wein. Die Trauben reifen nicht weiter aus, sondern werden braun und schrumpfen. Eine wahre Gaumenfreude sind dagegen Eisweine.

Diese lassen sich aus Trauben gewinnen, die zwar vom Frost überrascht werden, aber bereits ausgereift sind und ausreichend Fruchtzucker ausgebildet haben, um einen süßen und aromatischen Wein zu ergeben. 

Damit die Trauben reifen, benötigen sie ausreichend Licht. Dabei muss nicht immer die Sonne lachen, auch ein bedeckter Himmel reicht aus. Da die Pflanzen nicht ihren kompletten Feuchtigkeitsbedarf aus dem Boden gewinnen können, benötigen Reben auch ausreichend Feuchtigkeit. Diese wird über die Blätter aufgenommen.

Stabiles und gutes Wetter erzeugen einen guten Jahrgang

Stimmen die klimatischen Bedingungen, dann ist nicht automatisch für einen Spitzenwein gesorgt. Zeigt sich der Wettergott launisch, dann sind die Winzer machtlos. Dies trifft besonders auf Weinlagen in Deutschland und Österreich zu.

Weiter südlich sichern die milden Temperaturen das Ausreifen der Trauben. Unterschiede in der Qualität können dabei auch in einzelnen Regionen eines Landes auftreten oder gar von Weinberg zu Weinberg verschieden sein.

 

Der Boden ist Grundlage für den Weinstock

Der Rebstock ist tief in der Erde verwurzelt und bezieht seine Nährstoffe aus dem Boden.

Im Grunde sind Weinstöcke anspruchslos und gedeihen auf beinahe jedem Boden. Dennoch gibt es große Unterschiede in Qualität und Geschmack, welche sich auf die Bodenbeschaffenheit zurückführen lassen.

Steinige Böden dienen als Wärmespeicher. Ein sandiger Boden kühlt viel schneller wieder ab. Der Winzer kennt seine Geheimnisse und weiß, welche Reben für welchen Boden geschaffen sind. Kräftige und fruchtige Weine können aus Trauben erzeugt werden, die auf steinigen Böden reifen.

Schwere Lehmböden bilden die ideale Vorraussetzung für blumigen Rebensaft. Je leichter und lockerer die Böden, umso spritziger und leichter sind auch die Weine.

Deutsche Weinliebhaber können dies an den kräftigen Rotweinen die auf dem Vulkangestein des Kaiserstuhls reifen oder auch an den fruchtigen Moselweinen erkennen, deren Trauben auf nährstoffreichem Schieferboden zur Reife gelangen.
 

Der Mann mit dem Hut - Lukas Krauß

Die Trauben sind aller Arbeit Lohn

Ganz gleich, ob ein leichter Landwein oder ein vollmundiger Spitzenwein im Glas landen, am Anfang steht die Rebe. Sie ist gereift unter den Bedingungen, die ihr die Natur geboten hat. Es gibt eine schier unendliche Vielzahl an Reben.

Etwa 8.000 Arten sind bekannt. Nur ein kleiner Teil davon hat Bedeutung für den Weinbau.

Die jeweilige Rebsorte erscheint auf dem Etikett. Dort erfährt der Weinfreund, ob es sich um einen sortenreinen Wein handelt, also ob nur eine Rebsorte für seine Herstellung verwendet wurde, oder ob es sich um sogenannte Verschnitte dreht. Verschnittweine werden aus verschiedenen Traubensorten gewonnen.

Die meisten deutschen Qualitätsweine sind sortenrein. Letztlich besitzen Sortenreinheit oder Verschnitt jedoch keinen Einfluss auf die Weinqualität, sondern allein auf den Geschmack.  
 

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